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The Peculiar Dialect of Faith
Im Gegensatz zu den Klängen von Macht und Gewissheit bietet die biblische Sprache phantasievolle Erkundungen des Geheimnisses von Gottes Schöpfung und der verborgenen Komplexität von menschlichem Leid und menschlicher Hoffnung. So wird der Dialekt der Bibel in relationalen Begriffen angeboten, so dass die wichtigsten Bestandteile der gelebten Wirklichkeit charakteristischerweise Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit, unerschütterliche Liebe, Treue und Barmherzigkeit betreffen.
In dem Maße, wie die Kirche sich auf diesen Dialekt stützt und ihn bezeugt, können wir erwarten, dass wir in der Kirche in einer anderen Rhetorik und folglich über andere Themen sprechen werden. Allerdings wird die Kirche manchmal dazu verführt, sich von diesem Beziehungsdialekt zu lösen und in einem Tonfall zu sprechen, der der Bibel und den Ansprüchen des Evangeliums im Grunde fremd ist. Eine solche Verführung der Kirche findet zum Beispiel statt, wenn sich unsere Nation im Krieg befindet und die Kirche versucht ist, die Kraft dieser gesellschaftlichen Realität widerzuspiegeln und zu wiederholen.
Oder eine solche Verführung findet statt, wenn die Kirche von einem Ismus gefangen genommen wird, insbesondere in unserer Zeit von Rassismus oder Nationalismus. Oder aber der ideologische Konservatismus, der sich nach der Sprache der Gewissheit sehnt, oder der ideologische Liberalismus, der sich leicht von der Rhetorik der Psychologie oder des Marktes betören lässt.
Wenn die Kirche sich auf solche fremden Ansprüche einlässt, verliert sie ihre Besonderheit und folglich auch die Nerven und den Mut für eine ernsthafte Mission. Deshalb ist die Achtsamkeit gegenüber unserem eigenen Dialekt eine wichtige Investition.
-aus dem Vorwort.