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Returning from the Abyss: Pivotal Moments in the Book of Jeremiah
Die Reihe Schlüsselmomente im Alten Testament hilft den Lesern, die Heilige Schrift mit neuen Augen zu sehen, indem sie kurze Schlüsseltexte - Schlüsselmomente - hervorhebt, die unsere Erwartungen verändern und uns einladen, uns einer anderen Realität zuzuwenden, die durch Gottes Absichten und Handeln verändert wird.
Das Buch Jeremia erzählt die Geschichte einer prophetischen Mission, die zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Gott beauftragt Jeremia, ein Volk zur Rechenschaft zu ziehen, das sich weigert, von seiner Untreue umzukehren, bis es zu spät ist und das Volk in den Händen der Babylonier untergeht. Hinter den Themen Warnung und Gericht verbirgt sich jedoch ein beständiger Refrain: Gottes Wunsch, sein Volk in den Bund zurückzuholen, auch wenn es scheinbar kein Zurück mehr gibt. Welche Lehren können heutige Leserinnen und Leser aus der Geschichte eines starrköpfigen Volkes ziehen, das an seiner ausbeuterischen Lebensweise festhält, und eines Gottes, der es trotzdem unerbittlich verfolgt? In Rückkehr aus dem Abgrund untersucht Walter Brüggemann den historischen und literarischen Kontext des Buches Jeremia, um die beiden Themen des langen Weges Israels in und aus dem Trauma und der Verwüstung des Exils zu beleuchten.
Brüggemann unterstreicht die Rolle des Propheten, wenn es darum geht, das trügerische Gefühl der Sicherheit eines Volkes in ungerechten Strukturen, die nicht von Gott sind, zu überwinden und dasselbe Volk zur Hoffnung auf Wiederherstellung und Rückkehr zu führen. Er hebt auch die hartnäckigen Themen des Imperiums, der Selbstgenügsamkeit und der Zurückhaltung gegenüber dem Nächsten hervor, die die Erzählungen sowohl Israels als auch des "amerikanischen Exzeptionalismus" prägen, und untersucht, wie die Heiligkeit Gottes in ungezähmten historischen Prozessen am Werk ist, die uns auf eine kostspielige Hoffnung für eine gerechte wirtschaftliche und politische Zukunft hinweisen.