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Solomon: Israel's Ironic Icon of Human Achievement
Das Paradox, den Reichtum, die Weisheit und die Macht Salomos zu feiern
In dieser Studie über Salomo und seinen Platz im größeren Bewusstsein Israels untersucht Walter Brüggemann, was die alttestamentlichen Erzählungen über Davids Erben über die Bestrebungen und Ideale des alten israelitischen Volkes verraten. Ausgehend von der Annahme, dass Legenden- und Überlieferungsfiguren viel über die Gesellschaften verraten, die sie feiern, untersucht Brüggemann Behauptungen über Salomo, einen Mann, der für seinen Reichtum, seine Weisheit und seine Macht gepriesen und als Beispiel für enorme menschliche Leistungen dargestellt wurde. Schaut man jedoch unter die Oberfläche dieser Behauptungen, stellt Brüggemann fest, dass die Tradition von Ironie durchdrungen ist und zur Kritik an den akzeptierten Überzeugungen einlädt. Durch genaue Beobachtung der Nuancen des biblischen Textes entlarvt er die konkurrierenden Auslegungsstimmen, die den Anspruch erheben, eine zuverlässige Darstellung Salomos zu bieten.
Brüggemann zeigt, wie die salomonische Überlieferung zu einem Schauplatz für Interpretationsstreitigkeiten in Israel wird, und legt nahe, dass der Text nicht als historischer Bericht, sondern als widersprüchlicher pluralistischer Versuch zu verstehen ist, die Realität menschlicher Macht in der Matrix des Bundesglaubens zu ordnen.
Über die primäre Erzählung von 1 Könige 3-11 hinaus bewertet Brüggemann die abgeleiteten Überlieferungen über Salomo in Prediger, dem Hohelied Salomos, der Weisheit Salomos und einigen der Psalmen. Er betrachtet auch Hinweise auf Salomo im Neuen Testament und in außerschriftlichen Überlieferungen, die mit ihm in Verbindung stehen und ihm zugeschrieben werden.