Bewertung:

Das Buch „The Hanged Man“ von Robert Bartlett ist eine fesselnde Untersuchung eines 700 Jahre alten Wunders, bei dem es um die Wiederauferstehung von William Cragh, einem Waliser, der gehängt wurde, geht. Durch akribische Recherchen und fesselnde Erzählungen untersucht Bartlett den historischen Kontext dieses Ereignisses, einschließlich der politischen und kulturellen Spannungen im mittelalterlichen Großbritannien. Das einzigartige Quellenmaterial des Buches stammt aus einer päpstlichen Untersuchung des Wunders und wirft ein Licht auf die Komplexität der mittelalterlichen Gesellschaft, einschließlich des Glaubens, der Erinnerung und der Rolle der Kirche.
Vorteile:Das Buch ist gründlich recherchiert und gut geschrieben, bietet ein intensives historisches Erlebnis, eine aufschlussreiche Analyse des mittelalterlichen Lebens, eine faire und ausgewogene Herangehensweise, eine fesselnde Erzählung, die den breiteren historischen Kontext mit einbezieht, leicht zu lesen und sowohl für Wissenschaftler als auch für Gelegenheitsleser zugänglich, veranschaulicht die menschlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Normen des Mittelalters.
Nachteile:Einige könnten die Konzentration auf ein einzelnes Ereignis im Vergleich zu umfassenderen historischen Werken als einschränkend empfinden, es fehlt eine medizinische Analyse des Wunders, es könnte Leser ansprechen, die leichte Lektüre oder geradlinige Darstellungen der Geschichte suchen.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
The Hanged Man: A Story of Miracle, Memory, and Colonialism in the Middle Ages
Vor siebenhundert Jahren führten Henker einen walisischen Rebellen namens William Cragh auf einen winterlichen Hügel, um ihn zu hängen. Sie legten ihm eine Schlinge um den Hals, ließen ihn vom Galgen fallen und erklärten ihn später für tot. Aber war er wirklich tot? Während nicht weniger als neun Augenzeugen sein Ableben bezeugten, erwies sich Cragh später als sehr lebendig, und seine Wiederauferstehung wurde den heiligen Bitten des verstorbenen Bischofs Thomas de Cantilupe zugeschrieben.
The Hanged Man erzählt die Geschichte dieses vermeintlichen Wunders - warum es geschah, was es bedeutete und woher wir davon wissen. Die neun Augenzeugenberichte leben in den Abschriften der Anhörungen zur Heiligsprechung von de Cantilupe weiter, und diese bisher nicht untersuchten Dokumente tragen nicht nur zu einem fesselnden Mysterium bei, sondern auch zu einem beispiellosen Einblick in die alltäglichen Abläufe der mittelalterlichen Gesellschaft.
Robert Bartlett enträtselt die gespenstische Geschichte des Gehängten und führt uns dabei tief in die Welt der Lords, Rebellen, Kirchenmänner, päpstlichen Inquisitoren und anderer Personen, die zur Zeit der Konflikte und Eroberungen in Wales lebten. Dabei rekonstruiert er Stimmen, die andere nicht gefunden haben. Wir hören von der Burgherrin, die den Gehängten gefangen hielt, von dem Arbeiter, der die Hinrichtung beobachtete, von dem französischen Bischof, der mit der Untersuchung des Falles beauftragt war, und von zahlreichen anderen Mitgliedern der mittelalterlichen Bürgerschaft. Der Gehängte ist ein spannender Kriminalroman, der sich sowohl an Wissenschaftler der mittelalterlichen Geschichte als auch an allgemeine Leser wendet.
-- "Geschichte heute".