Bewertung:

Onufs Buch versucht, die Komplexität und Widersprüchlichkeit von Thomas Jeffersons Charakter und Schriften zu analysieren und argumentiert, dass seine Selbstdarstellung fragmentarisch und absichtlich irreführend ist. Das Buch kritisiert die Verehrung, die einige Historiker Jefferson entgegenbringen, und behauptet, dass die Suche nach einem authentischen Selbst hinter seinen Schriften vergeblich ist. Stattdessen bietet es verschiedene Interpretationen von Jefferson, die auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven beruhen, und legt nahe, dass Jeffersons Widersprüche eher breitere historische und soziale Kontexte widerspiegeln als eine einzige einheitliche Identität.
Vorteile:Das Buch regt zu einem differenzierteren Verständnis von Jefferson an, indem es seine Widersprüche und den Kontext, der seine Ansichten geprägt hat, hervorhebt. Es kritisiert die Tendenz, historische Figuren wie Jefferson zu vergöttern, und fördert stattdessen eine realistische Darstellung. Onufs Perspektive eröffnet einen Dialog über die Vielfalt der Interpretationen in der Geschichtswissenschaft und vertritt die Ansicht, dass die Suche nach einer endgültigen Version von Jefferson fehlgeleitet ist.
Nachteile:Viele Leser könnten Onufs Ansatz als übermäßig kritisch und aggressiv empfinden, da er sich oft auf Jeffersons moralische Schwächen konzentriert, anstatt eine ausgewogene Sichtweise zu vermitteln. Die Erzählung kann als postmodernistisch und etwas verworren empfunden werden, so dass der Leser sich durch das Fehlen einer kohärenten Darstellung von Jefferson frustriert fühlt. Außerdem könnte man meinen, dass das Buch sein Versprechen, Einblicke in Jeffersons Persönlichkeit zu geben, nicht einhält.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Mind of Thomas Jefferson
In The Mind of Thomas Jefferson bietet Peter S.
Onuf, einer der führenden Historiker Jeffersons und seiner Zeit, eine Sammlung von Essays, die einen der Gründerväter unserer Nation historisieren will. Onuf wendet sich gegen die gegenwärtigen Versuche, sich Jefferson für alle möglichen zeitgenössischen politischen Zwecke anzueignen, und argumentiert, dass Historiker Jeffersons Sprache und Leben im Kontext seiner Zeit und seines Ortes betrachten müssen.
In diesem Bemühen, Jefferson in seine eigene Welt zurückzuversetzen, verbindet Onuf diese Welt wieder mit der unseren, indem er einen neuen Blick auf die Unterscheidung zwischen privaten und öffentlichen Aspekten seines Charakters wirft, auf die Jefferson selbst so viel Wert gelegt hat. Onuf durchbricht Jeffersons angebliche Undurchsichtigkeit als Person, indem er die zeitgenössischen Interpretationsrahmen, die oft zur Diagnose seines psychologischen und moralischen Zustands herangezogen werden, zum Einsturz bringt, und wirft neue Fragen darüber auf, was Jefferson im Kopf hatte, als er einer ungewissen Zukunft entgegensah. Besonders bemerkenswert ist sein Argument, dass Jeffersons Charakter als Moralist ironischerweise nirgendwo deutlicher wird als in seiner Auseinandersetzung mit der Institution der Sklaverei.
The Mind of Thomas Jefferson belebt die Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und bietet eine neue Sichtweise auf unsere Verbindung zu einem der Gründer unserer Nation. Es hilft, sowohl Jefferson und seine Zeit als auch die amerikanische Nation neu zu definieren.