Bewertung:

Diese Biografie über König Georg III. von Andrew Roberts versucht, die traditionelle Sichtweise von ihm als Tyrann zu widerlegen und zeigt eine komplexere, ja tragische Figur, die als Monarch unter enormem Druck stand. Das Buch bietet einen detaillierten Bericht über sein Leben und seine Herrschaft, in den neuere historische Erkenntnisse und Primärquellen einfließen. Während viele Leser das Buch als gut recherchiert und aufschlussreich empfanden, gab es allgemeine Bedenken hinsichtlich seiner Länge und der gelegentlich übertriebenen Ausführlichkeit.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und detailliert
⬤ bietet eine neue Perspektive auf König Georg III. und stellt ihn als missverstandenen Monarchen dar
⬤ hervorragender Schreibstil
⬤ augenöffnende Darstellung der amerikanischen Revolution aus britischer Sicht
⬤ argumentiert effektiv gegen das tyrannische Stereotyp von Georg III.
⬤ Das Buch ist übermäßig lang, was zu Abschweifungen in komplizierte britische politische Details führt, die vom Hauptthema ablenken können
⬤ einige Leser fanden die revisionistische Sichtweise schwer zu akzeptieren
⬤ die Komplexität von Namen und Titeln kann den Leser verwirren
⬤ Kritik an übermäßiger Sympathie für Georg III.
(basierend auf 118 Leserbewertungen)
The Last King of America: The Misunderstood Reign of George III
Der letzte König von Amerika, Georg III., wurde als völlige Katastrophe verspottet, der die Kolonien verprasste und im Alter verrückt wurde. Die Wahrheit ist viel nuancierter und faszinierender - und wird die Art und Weise, wie Leser und Historiker seine Herrschaft und sein Vermächtnis sehen, völlig verändern.
Die meisten Amerikaner tun Georg III. als einen Possenreißer ab - einen herzlosen und schrecklichen Monarchen mit wenigen, wenn überhaupt, erlösenden Eigenschaften. Die bekannteste moderne Interpretation von ihm ist Jonathan Groffs prahlerische, spuckende und pompöse Darstellung in Hamilton, Lin-Manuel Mirandas Broadway-Meisterwerk. Doch diese wenig schmeichelhafte Charakterisierung beruht auf den voreingenommenen und brillant überzeugenden Ansichten von Revolutionären des 18. Jahrhunderts wie Thomas Paine und Thomas Jefferson, die den König als böse erscheinen lassen mussten, um ihre eigenen politischen Ziele zu erreichen. Der preisgekrönte Historiker Andrew Roberts hat Hunderttausende von Seiten bisher unveröffentlichter Korrespondenz durchforstet und die Wahrheit aufgedeckt: Georg III. war in Wirklichkeit ein weiser, humaner und sogar aufgeklärter Monarch, der von talentierten Feinden, schwächenden Geisteskrankheiten, unfähigen Ministern und katastrophalem Glück heimgesucht wurde.
In The Last King of America zeichnet Roberts ein geschicktes und nuanciertes Porträt des viel geschmähten Monarchen und skizziert seine Errungenschaften, die fast überall vergessen worden sind. Zweihundertfünfundvierzig Jahre nach dem Ende der Herrschaft Georgs III. in Amerika ist es an der Zeit, dass die Amerikaner mit größerem Verständnis auf ihren letzten König zurückblicken: ihn so zu sehen, wie er war, und sich mit dem letzten Mal zu arrangieren, als sie von einem Monarchen regiert wurden.