Bewertung:

Das Buch „Wer war Kain und was stellt er dar?“ von Rudolf Steiner bietet tiefe Einblicke in die biblische Figur des Kain und lädt den Leser ein, traditionelle Interpretationen zu überdenken und spirituelle Dimensionen in Bezug auf seinen Charakter zu erkunden.
Vorteile:Es bietet revolutionäre Perspektiven auf die Figur des Kain, regt zu tiefem Nachdenken über die spirituelle Entwicklung an, enthält wichtige Beiträge verschiedener Denker und bietet sinnvolle Verbindungen zu rituellen Praktiken.
Nachteile:Der Inhalt könnte für einige Leser komplex oder esoterisch sein, was den Zugang einschränken könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The New Cain: The Temple Legend as a Spiritual and Moral Impulse for Evolution and Its Completion by Rudolf Steiner: With the Ritual
Wer war Kain und wofür steht er? Der erste Teil dieses Buches lädt dazu ein, die traditionelle, biblische Sicht von Kain als Mörder seines Bruders zu revidieren. Rudolf Steiner zeigt, wie der ursprüngliche Kain bereit war, sein Wesen für etwas Höheres zu opfern, aber dieser reine Impuls wurde zum Wunsch zu morden pervertiert. Unser irdisches Wissen hat eine Verwandtschaft mit dem gefallenen Kain, aber es gibt auch einen Weg, auf dem wir zu dem Zustand Kains vor seinem Brudermord aufsteigen können - durch die Stufen des höheren Wissens. Nur die Nachkommen Kains, die zu einer vollständigen und echten Ich-Entwicklung gelangen, können sich gegenüber den irdischen Kräften behaupten.
Im Zusammenhang mit diesem Urkain oder dem "neuen" Kain erhalten die rituellen Zeremonien, die Steiner zwischen 1905 und 1914 durchführte, ihre wahre Bedeutung als Mittel, um das zuvor entwickelte geistige Wissen in die menschliche Seele und in die physische Realität einzubringen. Der praktische Okkultist identifiziert sich zunehmend mit Hiram, der zentralen Figur der Tempellegende, um den neuen Kain in sich selbst zu verwirklichen. Meyer zeigt die direkte Linie von Rudolf Steiners frühen "Erkenntnisriten" zum Klassenunterricht von 1924 auf, den Steiner mit einem rituellen Element neu ausstatten wollte.
Neben Überlegungen von Rudolf Steiner und einem Kommentar des Herausgebers Thomas Meyer enthält dieser Band wichtige Gedanken von Marie Steiner, W. J. Stein, Ludwig Polzer-Hoditz und Rudolf Geering-Christ. Das letzte Kapitel enthält einen Vortrag von D. N. Dunlop - vielleicht Steiners wichtigstem Schüler im Westen -, der den universell menschlichen Kern der Rituale offenbart, die wir sowohl in den traditionellen Riten der Freimaurerei als auch in den von Rudolf Steiner entwickelten Ritualen finden.