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Milestones: In the Life of Rudolf Steiner and in the Development of Anthroposophy
Warum war der Brandanschlag, der das erste Goetheanum zerstörte, in seiner böswilligen Absicht so verheerend erfolgreich? Welcher Art war die Vergiftung, die Rudolf Steiner im Jahr 1923 erlitt? Welche Bedeutung hatte die Begegnung Steiners mit einem unbekannten Meister im Jahr 1879 und die spätere Begegnung mit Friedrich Nietzsche auf dem Krankenbett?
Anstatt eine Anhäufung von Daten zu präsentieren, geht Thomas Meyer symptomatologisch an die Entwicklung des Denkens Rudolf Steiners heran, indem er bestimmte Momente in seiner Biografie herausarbeitet und zahlreiche Verbindungen zu zeitgenössischen Themen herstellt. Scheinbar unbedeutende Details sind bedeutsam - wie Steiners Angewohnheit als Junge, Geschirr zu zerschlagen oder der Wassertropfen, der Steiners Stirn bei seiner Beerdigung zierte. Die oft übersehene Sprache solcher Bilder wird im Kontext und der Größe von Steiners Lebenswerk bewertet.
Ein einschneidendes Thema, das sich durch die Meilensteine zieht, ist die Doppelnatur der Zeit - "Involution" und "Evolution" - und wie sie die Anthroposophische Gesellschaft und die anthroposophische Bewegung beeinflusst. Nach Steiners Tod zeigte sich ein einseitiger Entfaltungsprozess in der Überbetonung der Weihnachtstagung und in der vermeintlich "unauflöslichen" Verbindung Steiners mit der Gesellschaft. Dem gegenüber stehen die verzerrten Evolutionsprozesse, wie sie sich in dem Drang nach Öffentlichkeit durch die Abkehr von der Anthroposophie zeigen. Solche Disharmonien lassen sich, so Meyer, nur durch den Blick auf die Wirklichkeit heilen. Dieses Buch ist ein wesentlicher Wegweiser zum Verständnis der Aufgabe der Anthroposophie in der heutigen Welt.