Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 19 Stimmen.
The Price of Monotheism
Nichts hat die Welt so radikal verändert wie die Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Religion.
In dieser nuancierten Betrachtung seines eigenen umstrittenen Moses, des Ägypters, antwortet der renommierte Ägyptologe Jan Assmann seinen Kritikern, indem er die Ideen aus seinem vorherigen Buch erweitert und ausbaut. Assmann hält daran fest, dass es tatsächlich der Moses der hebräischen Bibel war, der die Unterscheidung zwischen wahr und falsch in einer dauerhaften und revolutionären Form einführte, und er bekräftigt, dass der Preis dieser monotheistischen Revolution darin bestand, dass alles, was als unvereinbar mit der von ihm verkündeten Wahrheit galt, als Heidentum und Ketzerei ausgeschlossen wurde.
Diese Ausgrenzung hat sich immer wieder in Gewalt und Verfolgung entladen, und ein Ende ist nicht abzusehen. Assmann zeichnet hier erstmals die wiederholten Versuche nach, diese Unterscheidung seit der frühen Neuzeit aufzuheben. Ausführlich befasst er sich mit den Begriffen Primär- und Sekundärreligionen, "Gegenreligionen", Buchreligionen und Kultreligionen.
Er befasst sich auch mit dem Einzug der Ethik in den eigentlichen Kern der Religion. Ausgehend von der Debatte, die seine eigene Arbeit ausgelöst hat, präsentiert er eine überzeugende Lektion über die Fluidität kultureller Identität und Glaubensvorstellungen.