Bewertung:

Das Buch „The Strange Death of American Liberalism“ von H. W. Brands befasst sich mit der historischen Entwicklung und dem Niedergang des Liberalismus in Amerika, wobei er seinen Aufstieg vor allem auf den Kalten Krieg und seinen Zusammenbruch auf das Misstrauen gegenüber der Regierung nach dem Vietnamkrieg zurückführt. Brands stellt die provokante These auf, dass die amerikanische Skepsis gegenüber einer großen Regierung eine Konstante ist, die nur in Zeiten des nationalen Notstands überwunden werden kann.
Vorteile:Das Buch wird für seine Klarheit, seine fesselnde Prosa und seinen unterhaltsamen Stil gelobt. Brands präsentiert eine überzeugende Argumentation, die konventionelle Ansichten über den Liberalismus und seine Verbindung zum Kalten Krieg in Frage stellt, was das Buch vor allem für politisch historisch Interessierte zu einem Denkanstoß macht.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch komplexe historische Ereignisse und Theorien über Liberalismus und Misstrauen gegenüber der Regierung zu sehr vereinfacht. Einige Rezensenten finden die Argumentation nicht überzeugend, es fehle ihr an Tiefe und sie lasse wichtige Daten und Gegenargumente außer Acht. Andere sind der Meinung, dass das Buch oberflächlich ist und die Nuancen der amerikanischen politischen Geschichte nicht angemessen abdeckt, was zu dem Eindruck führt, dass es wenig zum Diskurs beiträgt.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
The Strange Death of American Liberalism
In diesem provokativen Buch stellt H.
W. Brands die entscheidende Frage, warum eine ständig wachsende Zahl von Amerikanern der Bundesregierung nicht zutraut, ihr Leben zu verbessern und die großen sozialen Missstände zu beheben.
Wie kommt es, dass die Regierung als Ursache für viele unserer Probleme angesehen wird und nicht als potenzielles Mittel zu ihrer Lösung? Wie ist das Wort "liberal" zu einem Schimpfwort im amerikanischen politischen Diskurs geworden? Seit der Revolution, so argumentiert Brands, sind die Amerikaner ihrer Regierung gegenüber chronisch skeptisch. Dieses Buch zeichnet diese Skepsis kurz und bündig nach und zeigt, dass die Amerikaner nur in Kriegszeiten ihr Misstrauen beiseite legten und sich auf ihre Regierung verließen, um sie zu verteidigen. Der Kalte Krieg, so zeigt Brands, schuf eine lange - und historisch ungewöhnliche - Zeit der Abhängigkeit und ermöglichte so die massive Ausweitung des amerikanischen Wohlfahrtsstaates.
Seit den 1970er Jahren und dem verheerenden Schlag, den Amerikas Niederlage in Vietnam der Ideologie des Kalten Krieges versetzt hat, sind die Amerikaner zu ihrem typischen Misstrauen gegenüber der Regierung zurückgekehrt. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991, so Brands, war das Schicksal des amerikanischen Liberalismus besiegelt - und wir leben weiterhin mit den Folgen seines Untergangs.