Bewertung:

Die Rezensionen zu „Moderne Abweichungen und Irrlehren“ von René Guénon zeigen ein komplexes Wechselspiel zwischen der Wertschätzung für Guénons kritische Einsichten in den modernen Spiritualismus und der Unzufriedenheit mit seinem Schreibstil und der Klarheit seiner Argumente. Die Leser schätzen Guénons Erkundung der Metaphysik und seine Entlarvung neospiritualistischer Praktiken, aber viele äußern sich besorgt über seine langatmige Prosa, das Fehlen schlüssiger Antworten auf Schlüsselfragen und den autoritären Ton, den er bei der Darstellung von Meinungen als Fakten anschlägt.
Vorteile:⬤ Bietet eine detaillierte Kritik des modernen Spiritualismus aus einer metaphysischen Perspektive.
⬤ Zeigt Guénons tiefgreifendes Verständnis von Traditionalismus und Esoterik.
⬤ Entlarvt betrügerische Praktiken innerhalb der New-Age-Bewegung.
⬤ Bietet Einblicke in die astrale oder subtile Ebene, die als einzigartig und wertvoll gelten.
⬤ Die Relevanz des Buches hat im Laufe der Zeit zugenommen, mit zeitgemäßen Kommentaren zu zeitgenössischen spirituellen Überzeugungen.
⬤ Guénons Schreibstil wird als langatmig und schwer verständlich empfunden.
⬤ Einige Leser finden, dass es dem Buch an überzeugenden Argumenten und Klarheit in Bezug auf metaphysische Schlüsselfragen mangelt.
⬤ Es könnte zu autoritär wirken, da Guénon Meinungen ohne ausreichende Beweise als Fakten ausgibt.
⬤ Die Kritiken könnten sich für diejenigen, die mit spirituellen Themen vertraut sind, unvollständig anfühlen und unbeantwortete Fragen hinterlassen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Spiritist Fallacy
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat das "Channeling" ältere Formen der Medialität in der als "New Age" bekannten Bewegung weitgehend ersetzt. Dennoch sind die beiden eng miteinander verbunden.
Als historische Chronik und metaphysische Kritik ist The Spiritist Fallacy zusammen mit seinem Begleitband Theosophy: History of a Pseudo-Religion eine wertvolle Studie über die Ursprünge des New Age. Gu non nimmt die "Geistererscheinungen" der Fox-Schwestern in Hydesville, New York (1847) als Ausgangspunkt, akzeptiert zwar die Realität vieler solcher "Erscheinungen", bestreitet aber, dass sie die Geister der Verstorbenen darstellen. Seiner Ansicht nach fördern sie vielmehr den Glauben an eine Art verdünnten Materialismus, als sei der "Geist des Verstorbenen" nicht mehr als ein unsichtbarer, quasimaterieller Körper und der Tod nicht mehr als ein "Ablegen" des physischen Körpers, während der "Geist" ansonsten unverändert bleibt - ein heute in der Populärkultur weit verbreiteter Glaube.
Der Autor zeigt auf, dass die verschiedenen "Geisterphilosophien" kaum mehr als ein Spiegelbild ihres jeweiligen Milieus sind - "englische Geister" sind konservativ und leugnen die Reinkarnation, "französische Geister" akzeptieren die Reinkarnation und vertreten progressivistische oder revolutionäre Ideen usw. Und er befasst sich mit der seltsamen Tatsache, dass "Manifestationen", die seit der Antike mit Spukhäusern in Verbindung gebracht werden, im 19.
Jahrhundert plötzlich - und innerhalb von fünf Jahren nach ihrem Auftreten - eine internationale pseudoreligiöse Bewegung hervorgebracht haben, wobei er spekuliert, dass bestimmte Magier (möglicherweise von der Hermetischen Bruderschaft von Luxor) die Hydesville-Phänomene absichtlich erzeugt haben könnten, indem sie aktiv verborgene Einflüsse auf die passive Psyche ihrer Medien projizierten. Die gegenseitige Beeinflussung von Spiritismus und Theosophie und die negativen Auswirkungen von "Geistwesen" auf viele Medien werden ebenfalls sehr ausführlich behandelt.
Der spiritistische Irrtum ist sowohl eine Entlarvung des "unbewussten Satanismus" als auch eine äußerst nützliche Kritik an den falschen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod, die in unserer Zeit so weit verbreitet sind.