Bewertung:

Das Buch ist eine tiefgründige und gelehrte Erkundung von Metaphysik und Esoterik, wobei der Schwerpunkt auf islamischen und taoistischen Traditionen liegt. Es wird als eine Sammlung von Artikeln von Guénon präsentiert, die ihre gegenseitigen Affinitäten hervorhebt, aber auch auf die wichtigsten Unterschiede eingeht. Der Text ist ästhetisch ansprechend und intellektuell anregend.
Vorteile:⬤ Meisterhafte und tiefgründige Darstellung traditioneller metaphysischer und esoterischer Lehren
⬤ hebt die gegenseitigen Affinitäten zwischen islamischen und taoistischen Traditionen hervor
⬤ enthält einzigartige Überlieferungen
⬤ ästhetisch ansprechendes Design
⬤ bietet Einblicke in die islamische Esoterik und den Sufismus
⬤ erfrischender Kontrast zur modernen pseudo-sufistischen Literatur.
Die Struktur mag sich zusammenhanglos anfühlen, da es sich um eine Sammlung bereits veröffentlichter Artikel ohne ein übergreifendes Thema handelt; einige Leser könnten die mangelnde Entwicklung der Ideen als Herausforderung empfinden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Insights into Islamic Esoterism and Taoism
Dieser kleine Band versammelt eine Reihe von Gu Nons frühen Artikeln über den Sufismus (tasawwuf) oder die islamische Esoterik.
Ein späterer Artikel, „Islamische Esoterik“, wurde ebenfalls aufgenommen, da er die Besonderheiten der Initiation im Islam so gut zum Ausdruck bringt, indem er die grundlegenden Elemente des Tasawwuf definiert: shari'ah, tariqah, haqiqah. Das erste stellt die notwendige exoterische Basis dar, das zweite den Weg und seine Mittel, das dritte das Ziel oder Endergebnis.
In den anderen Kapiteln erklärt Gu non mit seiner gewohnten synthetischen Klarheit, was Tawhid und Faqr sind, und gibt Beispiele für traditionelle Wissenschaften, indem er die Angelologie mit dem arabischen Alphabet und die Chirologie mit der Wissenschaft der Buchstaben ('ilm al-huruf) in Verbindung bringt. Eine Reihe von Buch- und Artikelrezensionen geben weitere Einblicke in die islamische Kosmologie. Einige mögen der Meinung sein, dass der hier enthaltene Aufsatz „Taoismus und Konfuzianismus“ wenig Relevanz für den Sufismus und den Islam hat.
Allerdings haben Autoren wie Toshihiko Izutsu und Sachiko Murata viele Parallelen zwischen den beiden Traditionen gezogen. Der Konfuzianismus, der sich auf soziale und zwischenmenschliche Normen konzentriert, fungiert im Kontext der chinesischen Religion als eine Art Shari'ah, während der Taoismus, wie der Sufismus, genau der esoterische Weg ist.