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The Warrior State: Pakistan in the Contemporary World
Seit seiner Geburt steht Pakistan kurz davor, ein gescheiterter Staat zu werden. Heute rangiert das Land auf Platz 133 von 148 Ländern in Bezug auf die globale Wettbewerbsfähigkeit. Seine Wirtschaft ist ebenso dysfunktional wie sein politisches System korrupt; beide sind in hohem Maße auf internationale Hilfe angewiesen. Die Taliban halten 30 Prozent des Landes besetzt. Das Land besitzt über hundert Atomwaffen, die leicht in die Hände von Terroristen fallen können. Warum ist Pakistan in einer Zeit, in der alle Entwicklungsländer ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum verzeichnen und demokratische Institutionen aufbauen, ein so auffälliger Misserfolg?
In The Warrior State entwirrt der bekannte Wissenschaftler für internationale Beziehungen und Südasien T. V. Paul dieses faszinierende Rätsel. Paul argumentiert, dass der "geostrategische Fluch" - ähnlich wie der "Ressourcenfluch", der ölreiche Autokratien plagt - die Ursache für Pakistans einzigartige Unfähigkeit zum Fortschritt ist. Seit seiner Gründung im Jahr 1947 steht Pakistan im Mittelpunkt großer geopolitischer Auseinandersetzungen: die Rivalität zwischen den USA und der Sowjetunion, der Konflikt mit Indien und in jüngster Zeit die Kriege nach dem 11. September. Unabhängig davon, wie ineffektiv das Regime ist, fließt weiterhin massive ausländische Hilfe von Großmächten und ihren Verbündeten, die ein Interesse an der Region haben. Die Verlässlichkeit dieser Hilfe entschärft jeglichen Druck auf die politischen Eliten, die für ein nachhaltiges Wachstum, einen höheren Lebensstandard und stabilere demokratische Institutionen notwendigen weitreichenden Reformen im eigenen Land einzuleiten. Paul zeigt, dass übermäßige Kriegsanstrengungen die begrenzten wirtschaftlichen Ressourcen Pakistans erschöpft haben, ohne das Land sicherer oder stabiler zu machen. Tatsächlich wird das Land trotz der Betonung der Sicherheit durch das Regime weiterhin von weit verbreiteter Gewalt und Terrorismus heimgesucht.
Im Zeitalter des grenzüberschreitenden Terrorismus und der Verbreitung von Atomwaffen ist es wichtiger denn je, die Entwicklung Pakistans zu verstehen, insbesondere die negativen Auswirkungen der Auslandshilfe und der geopolitischen Zentralität. Das akribisch recherchierte und brillant argumentierte Buch The Warrior State befasst sich mit dem vielleicht gefährlichsten Pulverfass der Welt und deckt die wahren Ursachen für Pakistans folgenschweres Scheitern auf.