
Globalization and the National Security State
In den letzten zwei Jahrzehnten haben viele einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung der Globalisierung und dem Niedergang des Nationalstaates hergestellt. Im Bereich der nationalen Sicherheit haben die Befürworter der Globalisierungsthese argumentiert, dass die Macht der Staaten im Verhältnis zu transnationalen Regierungsinstitutionen, Nichtregierungsorganisationen und dem transnationalen Kapitalismus abgenommen hat.
Zunächst verwiesen sie auf den Rückgang der weltweiten Militärausgaben (die in den letzten Jahren dramatisch angestiegen sind) und der zwischenstaatlichen Kriege. Aber sind diese Trends wirklich ein Hinweis auf den Niedergang der Rolle des Nationalstaats als Garant für die nationale Sicherheit? In Globalization and the National Security State überprüfen T. V.
Paul und Norrin M. Ripsman diese These anhand der verfügbaren Belege und kommen zu dem Schluss, dass die Globalisierungslehre weitgehend falsch liegt.
Der Rückgang der zwischenstaatlichen Kriegsführung ist größtenteils auf das Ende des Kalten Krieges zurückzuführen, nicht auf die Globalisierung. Außerdem verfolgen die Großmächte (die USA, China und Russland) weiterhin traditionelle nationalstaatliche Strategien. Regionale Sicherheitsvereinbarungen wie die EU und ASEAN haben nicht viel erreicht, und schwache Staaten - die von den durch die Globalisierung ausgelösten Turbulenzen am stärksten betroffen sind - verfolgen weitaus traditionellere Ansätze für die nationale Sicherheit und verlassen sich lieber auf ihre eigenen Ressourcen als auf die regionaler und transnationaler Institutionen.
Dies ist ein kühnes Argument, und Paul und Ripsman tragen eine beträchtliche Menge an Beweisen für ihre Behauptungen zusammen. Er richtet sich gegen eine wichtige Bewegung in der Wissenschaft der internationalen Beziehungen und wird sicher Kontroversen auslösen.