Bewertung:

Peter Heathers „Der Untergang des Römischen Reiches“ ist eine überzeugende Analyse der Gründe für den Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, der in erster Linie auf den äußeren Druck verschiedener „barbarischer“ Gruppen und nicht auf den inneren Verfall zurückgeführt wird. Das Buch wird für seine fesselnde Erzählung, die gründliche Recherche und die solide empirische Grundlage gelobt, obwohl einige Kritiker die Länge und die gelegentlich trockenen Abschnitte bemängeln.
Vorteile:⬤ Fesselnde und gut lesbare Prosa, die wie ein Roman wirkt.
⬤ Bietet eine fundierte Analyse der äußeren Faktoren, die zum Untergang des Reiches führten.
⬤ Reich an historischem Kontext und Referenzen mit einer breiten Palette von Quellen.
⬤ Klare Verbindungen zwischen historischen Ereignissen und Figuren.
⬤ Empirischer Ansatz mit Einbeziehung archäologischer Belege.
⬤ Gut strukturiert und informativ, so dass es auch für Gelegenheitsleser zugänglich ist.
⬤ Einige Abschnitte wurden als zu langatmig oder tangential fokussiert empfunden, insbesondere bei bestimmten Figuren.
⬤ Einige wenige Rezensenten bemängelten trockene Stellen und einen Mangel an fesselnden Erzählungen in Teilen des Textes.
⬤ Unterschiedliche Interpretationen des Falls, wobei einige Leser bei bestimmten Argumenten anderer Meinung waren.
⬤ Die Kindle-Version könnte Probleme mit der Formatierung von Karten und Abbildungen haben.
(basierend auf 217 Leserbewertungen)
The Fall of the Roman Empire: A New History of Rome and the Barbarians
Der Untergang des Römischen Reiches ist eines der ewigen Rätsel der Weltgeschichte. In diesem bahnbrechenden Buch schlägt Peter Heather nun eine verblüffende neue Lösung vor: Jahrhunderte des Imperialismus machten aus den Nachbarn, die Rom als Barbaren bezeichnete, einen Feind, der in der Lage war, ein Reich zu zerschlagen, das ihr Leben so lange beherrscht hatte.
Heather, eine führende Autorität auf dem Gebiet des späten Römischen Reiches und der Barbaren, erzählt die außergewöhnliche Geschichte, wie die europäischen Barbaren, die durch den jahrhundertelangen Kontakt mit Rom auf allen möglichen Ebenen verändert wurden, das Reich schließlich auseinander rissen. Er zeigt zunächst, wie die Hunnen das bestehende strategische Gleichgewicht der Kräfte an den europäischen Grenzen Roms umstürzten und die Goten und andere zwangen, innerhalb des Reiches Zuflucht zu suchen. Dies löste zwei Generationen von Kämpfen aus, in denen neue barbarische Koalitionen, die als Reaktion auf die römische Feindseligkeit gebildet wurden, den römischen Westen in die Knie zwangen. Die Goten zerstörten zunächst ein römisches Heer in der Schlacht von Hadrianopel im Jahr 378 und plünderten anschließend Rom im Jahr 410. Die Vandalen verwüsteten Gallien und Spanien, bevor sie 439 Nordafrika, die Kornkammer des Westreiches, eroberten. Dann begegnet uns Attila der Hunne, dessen Schreckensherrschaft von Konstantinopel bis Paris reichte, dessen Tod im Jahr 453 aber ironischerweise eine letzte verzweifelte Phase des römischen Zusammenbruchs einleitete, die in der Niederlage der Vandalen gegen die gewaltige byzantinische Armada gipfelte: die letzte Chance des Westens zu überleben.
Peter Heather legt überzeugend dar, dass das Römische Reich nicht am Rande des sozialen oder moralischen Zusammenbruchs stand. Was es zu Fall brachte, waren die Barbaren.