Bewertung:

Peter Heathers „Empires & Barbarians“ untersucht die politischen und demografischen Veränderungen in Europa von 300 n. Chr. bis 1000 n. Chr. und baut dabei auf seinen Theorien aus „The Fall of the Roman Empire“ auf. Das Buch ist zwar reich an wissenschaftlichen Details und bietet eine fesselnde Analyse der Migration und der Interaktionen zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stämmen, ist aber auch sehr dicht und kann Gelegenheitsleser überfordern. Vor allem fehlen in vielen Ausgaben Verweise auf Abbildungen oder sind nicht enthalten, was bei den Lesern zu Frustration führt.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine umfassende Synthese historischer Ereignisse und Migrationen, die das Verständnis für die Umgestaltung Europas nach der römischen Zeit fördert. Heathers Enthusiasmus für das Thema ist mitreißend, und er bietet eine neue Perspektive auf die Wechselwirkungen zwischen Imperien und Völkern. Das Buch ist ein Muss für alle, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen, und bietet wertvolle Einblicke für Historiker.
Nachteile:Der wissenschaftliche Charakter des Werks macht es dicht und für Gelegenheitsleser vielleicht unzugänglich, da es ein solides Grundwissen über die römische Geschichte voraussetzt. Viele Leser berichteten, dass wichtige Illustrationen und Fotos, die im Text erwähnt werden, in ihren Exemplaren fehlten, was den Gesamteindruck schmälerte. Außerdem empfanden einige den Aufbau und den Schreibstil als repetitiv und unklar.
(basierend auf 83 Leserbewertungen)
Empires and Barbarians: The Fall of Rome and the Birth of Europe
Empires and Barbarians präsentiert einen frischen, provokativen Blick darauf, wie im ersten Jahrtausend nach Christus ein erkennbares Europa entstand. Mit scharfen analytischen Einsichten erforscht Peter Heather die Dynamik der Migration und der sozialen und wirtschaftlichen Interaktion, die zwei völlig unterschiedliche Welten - die unterentwickelte Welt der Barbaren und das hochentwickelte Römische Reich - in bemerkenswert ähnliche Gesellschaften und Staaten verwandelte.
Die anschauliche Erzählung des Buches beginnt zur Zeit Christi, als der unter den Römern neu vereinigte Mittelmeerraum eine politisch hochentwickelte, wirtschaftlich fortschrittliche und kulturell hochstehende Zivilisation beherbergte - eine mit Philosophie, Bankwesen, Berufsarmeen, Literatur, beeindruckender Architektur und sogar einer Müllabfuhr. Im übrigen Europa hingegen lebten die Bauern in kleinen Gruppen, die hauptsächlich von Germanen beherrscht wurden. Diese meist ungebildeten Völker besaßen zwar einige Eisenwerkzeuge und -waffen, arbeiteten aber hauptsächlich mit Holz und bauten nie in Stein. Je weiter man nach Osten kam, desto einfacher wurde es: weniger Eisenwerkzeuge und eine immer weniger produktive Wirtschaft. Und doch hatte sich zehn Jahrhunderte später die europäische Welt vom Atlantik bis zum Ural verändert. Die Slawen hatten die Germanen in Mittel- und Osteuropa weitgehend verdrängt, die Alphabetisierung nahm zu, das Christentum hatte sich verbreitet, und vor allem war die Vorherrschaft des Mittelmeers gebrochen.
Empires and Barbarians fasst die gesamte europäische Geschichte des ersten Jahrtausends zusammen und stellt gängige Argumente in Frage, wonach Migration nur eine winzige Rolle in dieser sich entfaltenden Erzählung gespielt hat.