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The Cube and the Face: Around a Sculpture by Alberto Giacometti
Der Würfel von Alberto Giacometti aus dem Jahr 1934 gilt vielen als untypisch für den Schweizer Künstler. Er ist das einzige abstrakte skulpturale Werk in einem umfangreichen Oeuvre, das ansonsten die Erforschung der Wirklichkeit zum Ziel hat.
Der renommierte französische Kunsthistoriker und Philosoph Georges Didi-Huberman hat in seinem Buch Der Kubus und das Gesicht eine sorgfältige Analyse des Kubus vorgenommen, indem er Skizzen, Radierungen, Texte und andere skulpturale Arbeiten des Künstlers aus den Jahren vor und nach der Entstehung des Kubus herangezogen hat. Er kommt zu dem Schluss, dass Cube in der Tat eine Ausnahmeerscheinung ist - ein Werk ohne klare stilistische Verwandtschaft zu den Werken, die vor oder nach ihm entstanden sind.
Gleichzeitig, so zeigt Didi-Huberman, markiert der Kubus den Übergang zwischen der surrealistischen und der realistischen Phase des Künstlers und enthält viele Elemente von Giacomettis ästhetischem Bewusstsein, einschließlich seines Interesses an Dimensionalität, der Beziehung zwischen Körper und Geometrie und dem Porträt - oder was Didi-Huberman als "abstrakten Anthropomorphismus" bezeichnet. Unter Bezugnahme auf Freud, Bataille, Leiris und andere, die Giacometti zu seinen Einflüssen zählte, präsentiert Didi-Huberman den Liebhabern und Sammlern von Giacomettis Kunst einen neuen Zugang zum Übergangswerk.