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Dick Turpin: Fact and Fiction
Warum genießt der berüchtigte Wegelagerer Dick Turpin heute einen so außergewöhnlichen Ruf? Wie kommt es, dass seine kriminelle Karriere eine Fülle von oft irreführender Literatur und Filmen inspiriert hat? Dieser Schurke aus dem 18. Jahrhundert wird oft als Held dargestellt - schneidig, unheimlich, romantisch, verwegen, ein Robin Hood seiner Zeit. Wie Jonathan Oates in dieser einfühlsamen, sorgfältig recherchierten Studie zeigt, war die Realität eine völlig andere. Er war ein Räuber, Folterer und Mörder, ein Gangster, dessen posthumer Ruf die Wahrheit über sein Leben in den Schatten gestellt hat.
In den frühen 1700er Jahren stieg Turpin vom Metzgerlehrling und Wilderer zum Mitglied der Gregory-Bande auf, die die Haushalte in London mit Raub und Gewalt terrorisierte. Dann folgte seine zweijährige Karriere als Wegelagerer, der Reisende ausraubte, seine Partnerschaft mit Matthew King, den er möglicherweise in Whitechapel tötete, seine Ermordung von Thomas Morris in Epping Forest und schließlich seine Festnahme und Hinrichtung.
Jonathan Oates erzählt die Episoden aus Turpins kurzem, brutalem Leben in dramatischer Ausführlichkeit und stützt sich dabei auf zeitgenössische Quellen - vor allem Prozessakten und Zeitungen - und zeichnet die Entwicklung der Turpin-Legende über 250 Jahre hinweg in Romanen, Balladen, Theaterstücken, Fernsehen und Film nach.
Der Dick Turpin, der aus dieser strengen und wissenschaftlichen Biografie hervorgeht, ist in vielerlei Hinsicht ein interessanterer Mann, als es die Legende vermuten lässt.