Bewertung:

Dieses Buch ist eine wissenschaftliche Untersuchung tief verwurzelter Annahmen über Moral, Regierungsführung und menschliches Wohlergehen, die sich auf Erkenntnisse aus klassischen Traditionen, insbesondere aus Griechenland und China, stützt. Der Autor zeigt auf, dass verschiedene Kulturen gültige Wege zur Erfüllung aufzeigen und dass die westliche Rationalität nicht der einzige oder beste Weg zu einem glücklichen Leben sein kann. Der Text richtet sich an globale Führungskräfte und Entscheidungsträger, setzt aber ein gewisses Vorwissen über die behandelten philosophischen Traditionen voraus.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle Einblicke in die Grenzen der westlichen Rationalität, fördert ein breiteres Verständnis von Moral und Regierungsführung und betont die Bedeutung des historischen Kontextes in der Politikwissenschaft. Es ist gut recherchiert und wissenschaftlich fundiert, was es zu einer wichtigen Lektüre für globale Führungskräfte macht.
Nachteile:Das Buch setzt ein gewisses Maß an Vertrautheit mit der klassischen griechischen und chinesischen Philosophie voraus, was einige Leser abschrecken könnte und es für ein allgemeines Publikum weniger zugänglich macht. Darüber hinaus können die komplexen Ideen, die präsentiert werden, für diejenigen, die sich nicht gut mit der Materie auskennen, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Ambivalences of Rationality: Ancient and Modern Cross-Cultural Explorations
Ist Rationalität eine klar definierte menschliche Universalität, so dass Ideen und Verhalten überall nach einem einzigen Satz von Kriterien beurteilt werden können? Oder sind das Rationale und das Irrationale lediglich kulturelle Konstrukte? Diese Studie bietet eine Alternative zu beiden Optionen.
Die universalistische These unterschätzt die Vielfalt vernünftiger menschlicher Überlegungen, die sich über Zeit und Raum hinweg zeigen, und weist oft eine ausgeprägte eurozentrische Tendenz auf. Der extreme Relativist läuft Gefahr, zu dem Schluss zu kommen, dass wir alle in gegenseitig unverständlichen Universen gefangen sind.
Diese Probleme werden noch verschärft, wenn bestimmte Konzepte, die oft aus dem antiken griechischen Denken übernommen wurden, insbesondere Binaritäten wie Natur und Kultur oder das Wörtliche und das Metaphorische, nicht kritisch untersucht werden. Dieses Buch stützt sich auf eine Vielzahl von Disziplinen, von der Philosophie bis zu den Kognitionswissenschaften, und untersucht, was uns sowohl die antiken Gesellschaften (insbesondere Griechenland und China) als auch die modernen Gesellschaften (wie sie von der Ethnographie enthüllt wurden) über die Heterogenität dessen, was als rational bezeichnet werden kann, lehren können.