
Americanizing the Movies and Movie-Mad Audiences, 1910-1914
Diese fesselnde, gründlich recherchierte Studie bietet das bisher reichhaltigste und nuancierteste Bild des Kinos - sowohl der Filme als auch der Kinobesucher - in den frühen 1910er Jahren.
Gleichzeitig verdeutlicht sie die tiefe Beziehung zwischen dem frühen Kino und dem Aufbau einer nationalen Identität in dieser wichtigen Übergangszeit in den Vereinigten Staaten. Richard Abel nimmt sensationelle Melodramen unter die Lupe, darunter Western (Cowboy-, Cowboy-Mädchen- und Indianerfilme), Bürgerkriegsfilme (vor allem Mädchen-Spionagefilme), Detektivfilme und Tierfilme - alles populäre Genres der damaligen Zeit, die von der Kritik wenig beachtet wurden.
Gleichzeitig analysiert er die Praktiken des Filmvertriebs und der Filmvorführung, um den Kontext des Kinobesuchs in einer Zeit zu rekonstruieren, in der die amerikanischen Städte mit neuen Gruppen von Einwanderern und Frauen, die außerhalb des Hauses arbeiten, konfrontiert wurden. Ausgehend von einer Fülle von Recherchen in Archivdrucken, der Fachpresse, Fanmagazinen, Zeitungswerbung, Rezensionen und Kolumnen - von denen letztere die Bedeutung des aufkommenden Starsystems hervorheben - wirft Bel ein neues Licht auf die Geschichte der Filmindustrie, auf die Kultur der Arbeiterklasse und der Einwanderer um die Jahrhundertwende und auf den Prozess der Bildung einer nationalen Gemeinschaft.