Bewertung:

Das Buch enthält eine Reihe von fiktiven Briefen indischer Soldaten während des Ersten Weltkriegs, die Einblicke in ihre Erfahrungen und Sichtweisen geben. Es erforscht Themen wie Kolonialismus und kulturelle Unterschiede und zeigt Kiplings Schreibstil, während es sowohl Intrigen als auch Unbehagen hinsichtlich seiner politischen Ansichten hervorruft.
Vorteile:⬤ Fesselnde und zum Nachdenken anregende Erzählung, die verschiedene Perspektiven auf menschliche Werte und Psychologie bietet.
⬤ Wunderschön geschrieben, wobei Kiplings beispielhafter Stil und sein literarisches Können zur Geltung kommen.
⬤ Bietet einen seltenen historischen Einblick in die Rolle der indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg.
⬤ Fesselnd und gelegentlich humorvoll, was für ein angenehmes Leseerlebnis sorgt.
⬤ Kurz und prägnant, daher leicht zu lesen.
⬤ Kiplings politische Ansichten gelten als veraltet und können als herablassend gegenüber der einheimischen Bevölkerung angesehen werden.
⬤ Einige Leser könnten die Darstellung der indischen Soldaten als zu positiv und homogenisiert empfinden.
⬤ Der historische Kontext des Buches mag nicht alle modernen Leser ansprechen.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
The Eyes of Asia
Die bewegenden Geschichten in The Eyes of Asia werden durch eine Reihe imaginärer Briefe erzählt, die vier Soldaten der indischen Armee auf den blutgetränkten Schlachtfeldern des kriegsgebeutelten Europas und Afrikas sowie in provisorischen Krankenhäusern an der englischen Küste an ihre Lieben zu Hause im relativen Frieden des ländlichen Britisch-Indien und der Nordwest-Grenzprovinz schreiben.
Kipling erweckt die Erfahrungen dieser ungebildeten Sikh-, Hindu- und Moslem-Militärs zum Leben, indem er die Schrecken eines fremden Krieges wie kein anderer mit Taten der Freundlichkeit verwebt, die sich aus kulturellen Begegnungen mit französischen Bauern und britischen Militärangehörigen ergeben.
Durch den inoffiziellen Zugang zu Übersetzungen zahlreicher abgefangener Briefe der indischen Armee gewann Kipling ein tiefes Verständnis für die Notlage und die Menschlichkeit der Männer, die in der westlichen Literatur nach dem Krieg vernachlässigt wurden. Für Kipling waren sie unbesungene Helden, deren Opfer einen entscheidenden Einfluss auf die britischen Kriegsanstrengungen hatten.
Diese illustrierte Jubiläumsausgabe wurde erstmals 1917 veröffentlicht und wird von einer anerkannten Autorität sowohl für Kipling in Indien als auch für die indische Geschichtslandschaft eingeleitet.