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The Bible and Poetry
Ein frischer, provokanter Blick auf die Verbindung zwischen Poesie und Christentum, sowohl in Bezug auf die Bibel selbst als auch auf das christliche und religiöse Leben, von einem versierten Wissenschaftler.
Die Bibel ist voll von Gedichten. Dazu gehören natürlich die Psalmen und das Hohelied, aber auch bei den Propheten und in den Büchern des Alten Testaments spielt die Poesie eine große Rolle. Das Neue Testament seinerseits ist voller Anspielungen auf die Poesie des Alten Testaments und schließt mit der Offenbarung, einem visionären Gedicht, während Jesus, der seinen Zuhörern die Augen für das Himmelreich öffnen will, es mit dem poetischen Beinamen „ein Schatz, der im Acker verborgen ist“ beschreibt, während der Sohn Gottes der „wahre Weinstock“, „das Licht der Welt“, „der gute Hirte“, „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist. Mit anderen Worten: Die Bibel will durchgängig poetisch gelesen werden, und doch haben die Leser nur selten über die Konsequenzen nachgedacht, geschweige denn den Aufruf beherzigt.
In Die Bibel und die Poesie versucht der Dichter und Gelehrte Michael Edwards, das Verständnis der Bibel und des Christentums zu verändern, indem er argumentiert, dass die Poesie kein ornamentales oder zufälliges Merkmal der Bibel ist, sondern im Mittelpunkt ihrer Bedeutung steht. Die schöpferische Verwendung von Worten, die Poesie ist, ist das notwendige Medium des Schöpferwortes, und der Glaube entsteht nicht aus Vorschriften und Behauptungen, sondern aus der gelebten Erfahrung - das ist es, was die Bibel vor allem bietet - der Macht dieses Wortes.