Bewertung:

Das Buch von Joanna Bourke untersucht die komplexe Natur des Schmerzes, seinen historischen Kontext, seine kulturellen Implikationen und die Beziehung zwischen persönlichen Schmerzerfahrungen und gesellschaftlichen Wahrnehmungen. Obwohl es wertvolle Einblicke in den Schmerz als mehr als nur ein physiologisches Phänomen bietet, haben die Leser gemischte Gefühle über seine Darstellung und Tiefe.
Vorteile:Gründlich recherchiert, zum Nachdenken anregend und informativ über die historischen und kulturellen Aspekte des Schmerzes. Es stellt traditionelle Ansichten in Frage und bietet eine umfassende Untersuchung von Schmerzerfahrungen. Viele Leser halten es für ein wichtiges Hilfsmittel zum Verständnis von Schmerzen im persönlichen und klinischen Kontext.
Nachteile:Einige Leser beschreiben es als dicht und lehrbuchartig, finden es trocken oder zu akademisch. In einigen Rezensionen werden sich wiederholende Details und das Fehlen einer umfassenden wissenschaftlichen Diskussion über physiologische Schmerzen erwähnt. Es gibt auch Bedenken wegen Tippfehlern und Ungenauigkeiten im Referenzteil.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
The Story of Pain: From Prayer to Painkillers
Jeder weiß, wie es sich anfühlt, Schmerzen zu haben. Aufgeschürfte Knie, Zahnschmerzen, Migräne, Geburten, Krebs, Herzinfarkte und Herzschmerzen: Schmerz durchdringt unser ganzes Leben. Wir erleben auch, wie andere Menschen - geliebte Menschen - leiden, und wir fühlen mit ihnen.
Es ist leicht anzunehmen, dass dies das Ende der Geschichte ist: "Schmerz ist Schmerz ist Schmerz", und das ist alles, was es zu sagen gibt. Dem ist aber nicht so. Tatsächlich hat sich die Art und Weise, wie Menschen auf das reagieren, was sie als "schmerzhaft" bezeichnen, im Laufe der Zeit erheblich verändert. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert glaubten die Menschen zum Beispiel, dass Schmerzen eine bestimmte (und positive) Funktion haben - sie sind eine Botschaft von Gott oder der Natur.
Er würde den Geist vervollkommnen. Leide in diesem Leben, und du wirst im nächsten Leben nicht leiden". Die Unterwerfung unter den Schmerz wurde gefordert. Nichts könnte weiter entfernt sein vom Verständnis des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts, in dem Schmerz als ein unablässiges Übel betrachtet wird, das es zu "bekämpfen" gilt.
Dieses Buch, das sich auf die englischsprachige Welt konzentriert, erzählt die Geschichte des Schmerzes seit dem 18. Jahrhundert und befasst sich mit grundlegenden Fragen über die Erfahrung und das Wesen des Leidens in den letzten drei Jahrhunderten. Wie haben die Leidenden ihr Leiden interpretiert - und wie haben sich diese Interpretationen im Laufe der Zeit verändert? Wie haben die Menschen gelernt, sich im Leid zu verhalten? Wie reagieren Freunde und Familie? Und was ist mit medizinischem Fachpersonal: Sollten sie sich in den leidenden Menschen hineinversetzen oder ist die beste Reaktion eine Art professioneller Distanzierung?
Wie Joanna Bourke in dieser faszinierenden Untersuchung zeigt, haben die Menschen im Laufe der Zeit viele verschiedene Antworten auf diese Fragen gefunden. Und die Geschichte des Schmerzes kann uns viel darüber verraten, wie wir in der Gegenwart auf unser eigenes Leiden reagieren sollten - und, was ebenso wichtig ist, auf das Leiden der Menschen um uns herum.