Bewertung:

In den Rezensionen wird hervorgehoben, dass Norman Angells Buch „Die große Illusion“ wertvolle Einblicke in die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs bietet und gängige Auffassungen über die menschliche Natur und den Krieg in Frage stellt. Es wird für seine historische Perspektive und seine zum Nachdenken anregenden Ideen gewürdigt, obwohl es in seinen optimistischen Vorhersagen über den Krieg und seine Folgen als etwas veraltet und letztlich falsch angesehen wird. Die Leser schätzen seine Verdienste um das Verständnis der Natur des Konflikts, während einige seine Schlussfolgerungen kritisieren.
Vorteile:⬤ Wertvolle Einblicke in die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs
⬤ stellt gängige Ansichten über die menschliche Natur und den Krieg in Frage
⬤ gut durchdachte und historisch breit gefächerte Perspektive
⬤ bleibt in modernen Diskussionen über Konflikte relevant
⬤ unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Lektüre.
⬤ Ideen mögen nach dem Ersten Weltkrieg veraltet oder unrichtig erscheinen
⬤ manche Leser halten Angells Schlussfolgerungen für grundlegend falsch
⬤ die Sprache ist steif und formal, was ihr Alter widerspiegelt
⬤ die Erkenntnis, dass sie die tatsächlichen Folgen des Krieges nicht angemessen vorhersagte.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Great Illusion
Das 1909 erstmals veröffentlichte Buch Die große Illusion versucht, eine der größten Fragen der Menschheitsgeschichte zu beantworten: Warum gibt es Krieg? Konkret möchte Angell erörtern, warum es Krieg zwischen den europäischen Ländern gibt, die sich scheinbar ständig gegenseitig an die Gurgel gehen. Angell widerlegt die Annahme, dass militärische Macht zu größerem Wohlstand führt, und schlägt stattdessen vor, dass fortschrittliche Volkswirtschaften, die auf Handel und Vertragsrecht beruhen, nur dann Werte schaffen können, wenn es keine militärischen Auseinandersetzungen gibt.
Der Krieg zerstört jeglichen Reichtum, den die Eroberer vielleicht erreichen wollten, und macht das ganze Unternehmen sinnlos. Ein tiefes Verständnis dieser Tatsache würde also die Notwendigkeit von Kriegen beenden. Studenten der Geschichts-, Politik- und Friedenswissenschaften werden in diesem klassischen Text viel zum Nachdenken und viel zum Argumentieren finden.
Der britische Journalist und Politiker SIR RALPH NORMAN ANGELL (1872-1967) war Vorstandsmitglied des Weltkomitees gegen Krieg und Faschismus und Mitglied des Exekutivausschusses des Völkerbundes. Im Jahr 1931 wurde er zum Ritter geschlagen und erhielt 1933 den Friedensnobelpreis.
Von 1905 bis 1912 war er Pariser Redakteur der Daily Mail und von 1929 bis 1931 Mitglied des Labour-Parlaments. Er ist außerdem Autor der Bücher Friedenstheorien und der Balkankrieg und Die Früchte des Sieges.