Bewertung:

Die Kritiken zu Norman Angells Buch „Die große Illusion“ sind gemischt, wobei die einzigartigen Einblicke in die Ursachen und Folgen des Krieges, insbesondere im Kontext des Denkens vor dem Ersten Weltkrieg, anerkannt werden. Während einige Leser es als wertvoll und zum Nachdenken anregend empfinden, halten andere es für veraltet oder in seinen Schlussfolgerungen für grundlegend fehlerhaft.
Vorteile:⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die vorherrschenden Vorstellungen über den Krieg vor dem Ersten Weltkrieg
⬤ stellt die Vorstellung von der menschlichen Natur als etwas von Natur aus Bösem in Frage
⬤ hat Relevanz für moderne Diskussionen über Krieg und Frieden
⬤ gut begründet mit historischer Perspektive
⬤ wird allgemein als bedeutendes intellektuelles Werk betrachtet.
⬤ Der Inhalt kann angesichts des Alters veraltet wirken
⬤ einige Schlussfolgerungen werden als falsch angesehen, insbesondere im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg
⬤ die Sprache ist steif und formal
⬤ möglicherweise nicht für Leser geeignet, die eine zeitgenössische Analyse suchen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Great Illusion A Study of the Relation of Military Power to National Advantage
Das amerikanische Interesse an den hier erörterten Problemen ist kaum weniger vital als das europäische. Mit größerer Überzeugung als bei der ersten amerikanischen Ausgabe dieses Buches im Jahre 1910 ist es sicher, dass die Meinung in Amerika für die Behandlung der Probleme, die sich aus den Beziehungen mit den spanisch-amerikanischen Staaten ergeben, nicht gerüstet sein wird.
Mit Japan.
Und mit den Philippern.
Es sei denn, sie hat ein angemessenes Verständnis für die Grundsätze, von denen dieses Buch handelt. Sein allgemeines Interesse geht sogar noch darüber hinaus.
Keine große Gemeinschaft wie die des modernen Amerikas kann gleichgültig bleiben gegenüber der Tendenz der allgemeinen Meinung in der ganzen Welt in Fragen, die mit so wichtigen Themen wie denen von Krieg und Frieden verbunden sind. Dass die handfesten Handels- und Geschäftsinteressen Amerikas in diese europäischen Ereignisse verwickelt sind, ergibt sich schon aus den Faktoren der finanziellen und kommerziellen Verflechtung, die die Grundlage des Arguments bilden. Dass die Interessen der Amerikaner untrennbar, wenn auch indirekt, mit denen Europas verbunden sind, wird immer deutlicher, wie die bloße Untersuchung der Entwicklung des politischen Denkens in diesem Land beweist.