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The Constitution of Agency: Essays on Practical Reason and Moral Psychology
Christine M. Korsgaard ist eine der führenden Moralphilosophinnen der Gegenwart: Dieser Band versammelt zehn einflussreiche Arbeiten von ihr über praktische Vernunft und Moralpsychologie. Korsgaard stützt sich auf die Arbeiten wichtiger Persönlichkeiten der Philosophiegeschichte wie Platon, Aristoteles, Kant und Hume und zeigt, wie deren Ideen die Lösung zeitgenössischer und traditioneller philosophischer Probleme beeinflussen können, etwa die Grundlagen der Moral und der praktischen Vernunft, die Natur des Handelns und die Rolle der Emotionen im Handeln.
In Teil 1 Die Prinzipien der praktischen Vernunft verteidigt Korsgaard die Ansicht, dass die Prinzipien der praktischen Vernunft konstitutive Prinzipien des Handelns sind. Indem wir unsere Handlungen in Übereinstimmung mit Kants kategorischem Imperativ und dem Prinzip der instrumentellen Vernunft steuern, so argumentiert sie, übernehmen wir die Kontrolle über unsere eigenen Bewegungen und machen uns so zu aktiven, selbstbestimmenden Wesen. Sie kritisiert konkurrierende Versuche, den Prinzipien der praktischen Vernunft eine normative Grundlage zu geben, stellt die Behauptung in Frage, das Prinzip der Maximierung der eigenen Interessen sei ein rationales Prinzip, und argumentiert für einige tiefgreifende Kontinuitäten zwischen Platons Darstellung der Verbindung zwischen Gerechtigkeit und Handeln und Kants Darstellung der Verbindung zwischen Autonomie und Handeln.
In Teil II, Moralische Tugend und Moralpsychologie, geht Korsgaard der Frage nach, welche Rolle unsere eher passiven oder rezeptiven Fähigkeiten - unsere Emotionen und Reaktionen - bei der Konstituierung unserer Handlungsfähigkeit spielen. Sie skizziert eine Lesart der Nikomachischen Ethik, die auf der Vorstellung beruht, dass unsere Emotionen als Wahrnehmungen von Gut und Böse dienen können, und argumentiert, dass diese Sichtweise der Emotionen die Ursache für die offensichtlichen Unterschiede zwischen Aristoteles' und Kants Darstellungen der Moral ist. Sie argumentiert, dass Aristoteles und Kant in Wirklichkeit eine gemeinsame Auffassung über den Ort des moralischen Wertes und die Natur der menschlichen Entscheidung haben, die ihnen unter anderem eine Erklärung dafür liefert, was es bedeutet, rational zu handeln, die anderen Erklärungen überlegen ist.
In Teil III Andere Überlegungen geht Korsgaard der Frage nach, wie wir in Humes Philosophie dazu kommen, uns gegenseitig als moralische Akteure zu betrachten. Sie untersucht den möglichen Konflikt zwischen der Handlungsfähigkeit des Staates und der des Individuums, der zu Kants paradoxen Ansichten über die Revolution führte. Und schließlich erörtert sie ihre Methodik in einer Darstellung dessen, was es bedeutet, ein konstruktivistischer Moralphilosoph zu sein.
Die Aufsätze werden durch eine Einleitung verbunden, in der Korsgaard ihre Verbindungen zueinander und zu ihrer aktuellen Arbeit erläutert.