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The Critical Writings of Ingeborg Bachmann
Die Österreicherin Ingeborg Bachmann (1926-1973) ist eine der wichtigsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit.
Ihr Werk ist mit den geistigen und kulturellen Entwicklungen dieser Zeit verwoben: Sie wurde von der europäischen Moderne der frühen 1950er Jahre beeinflusst, erlebte die einschneidenden Veränderungen der 60er Jahre und arbeitete bis zu ihrem Tod 1973 an ihrem gefeierten und umfangreichen Projekt "Todesarten" über die Jahrzehnte nach dem Nationalsozialismus. In ihrer Lyrik und Prosa setzt sie sich mit dem auseinander, was sie "die Krankheit unserer Zeit" nannte: dem subtilen Zusammenhang zwischen patriarchaler Gesellschaft, katastrophaler Geschichte in Form des Nationalsozialismus und der Unterwerfung des Anderen.
Schon zu Lebzeiten erlangte Bachmann eine herausragende Stellung in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Das Interesse an ihrem literarischen Schaffen hat Anfang der 1980er Jahre mit der Veröffentlichung der ersten Ausgabe ihrer Werke stark zugenommen und ist seither stetig gewachsen. Bachmanns Einfluss auf die deutsche Literatur ist vergleichbar mit dem von Virginia Woolf auf die englische Literatur.
So wie eine Würdigung von Woolfs poetischem Werk und dem anderer Schriftstellerinnen ohne Bezugnahme auf "A Room of One's Own" nicht möglich ist, erweitern die kritischen Schriften Bachmanns unser Bewusstsein nicht nur für ihre eigenen Werke, sondern auch für die vieler anderer Schriftsteller, Philosophen und Künstler. Als einzige Übersetzung von Bachmanns Essays, Vorträgen, Reden und theoretischen Texten ins Englische ist The Critical Writings ein wertvolles Hilfsmittel für Studierende der Komparatistik und der deutschen Literatur- und Kulturwissenschaft.