Bewertung:

Das Buch „Die Kunst des Guten“ von Valentin Tomberg untersucht die Grundlagen des Rechts, seinen Verfall und die notwendigen Schritte zu seiner Wiederauferstehung. Es befasst sich mit dem historischen Kontext der Rechtswissenschaft, kritisiert den modernen Rechtspositivismus und plädiert für eine Rückkehr zum moralischen und göttlichen Recht. Tomberg kritisiert die kulturelle Degeneration und die Folgen der Trennung von Recht, Moral und Spiritualität und plädiert schließlich für die Bedeutung der Kirche bei der Wiederherstellung wahrer Gerechtigkeit.
Vorteile:Das Buch wird für seine tiefgreifenden Einsichten in die Rechts- und Gerechtigkeitsphilosophie gelobt, die er als Reaktion auf die autoritären Regime von Tombergs Zeit geschrieben hat. Es bietet eine überzeugende Kritik des modernen Rechtspositivismus und formuliert eine Vision für das Recht, die auf moralischen und göttlichen Grundsätzen beruht. Der Text gilt als relevant für heutige Leser, da er die anhaltende „Krankheit des Westens“ hervorhebt. Außerdem wird die Schrift als wirkungsvoll und schön formuliert angesehen.
Nachteile:Kritiker könnten Tombergs Ablehnung der Moderne und bestimmter historischer Entwicklungen, wie der Reformation und der Revolutionen, für übertrieben oder zu idealistisch halten. Manche mögen sich auch mit dem dichten philosophischen Inhalt und den Implikationen der Wiederherstellung traditioneller, mit dem Christentum verbundener Strukturen schwer tun. Außerdem könnte Tombergs frühere Verbindung zur Anthroposophie einige Leser dazu veranlassen, seine späteren katholischen Schriften mit Skepsis zu betrachten.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Art of the Good: On the Regeneration of Fallen Justice
Valentin Tomberg wurde am 26. Februar 1900 in St.
Petersburg geboren. Nachdem er protestantisch getauft worden war, trat er kurz vor 1933 in die griechisch-orthodoxe Kirche ein und wurde 1945 römisch-katholisch. Im Jahr 1938 emigrierte Tomberg in die Niederlande und begann, aktiv Vorträge über christologische Themen zu halten.
Anfang 1944 siedelte er nach Köln über, wo ihm für die hier erstmals in englischer Sprache veröffentlichte Dissertation der Titel eines Doktors der Rechte verliehen wurde. Diese Dissertation markiert einen wichtigen Wendepunkt in Tombergs Leben: Die humanistischen Studien, die er in seinen dreißiger Jahren vorgelegt hatte, werden nun durch eine strikte Orientierung an einem platonischen Erkenntnismodell und einem mittelalterlichen, so genannten „Realismus der Universalien“ ersetzt.
Tomberg betrachtet den modernen Weg weg vom (religiös begründeten) Naturrecht und hin zum (machtorientierten) Rechtspositivismus als Abbau der verschiedenen Ebenen des Rechts (und gleichzeitig als Verlust der Idee und des Ideals des Rechts), d.h. als einen Prozess der Degeneration oder des „Falls“, den er in Richtung Regeneration umkehren will.
Er schlägt auch eine neue Art der Organisation der akademischen Rechtswissenschaft vor, in die die höheren Ebenen des Rechts einbezogen würden und in der der Zugang zur Idee und zum Ideal des Rechts wiederhergestellt würde.