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The Moral Theory of Poststructuralism
Sowohl anglo-amerikanische als auch kontinentale Denker haben lange Zeit bestritten, dass es eine kohärente moralische Verteidigung der poststrukturalistischen Politik von Michel Foucault, Gilles Deleuze und Jean-Franois Lyotard geben kann.
Für viele angloamerikanische Denker wie auch für Kritische Theoretiker wie Habermas ist der Poststrukturalismus nicht kohärent genug, um ihn moralisch zu verteidigen. Für Foucault, Deleuze, Lyotard und ihre Anhänger ist die Praxis des Moraltheoretisierens bestenfalls passiv und eher heimtückisch.
Todd May argumentiert, dass eine moralische Verteidigung des Poststrukturalismus sowohl notwendig als auch möglich ist. Zunächst entwickelt er eine metaethische Sicht des Moraltheoretisierens, die es als soziale Praxis und nicht als transzendent abgeleitete Garantie für richtiges Handeln behandelt. Dann formuliert und verteidigt er den Antirepräsentationalismus, ein zentrales Prinzip des Poststrukturalismus.
Schließlich bietet May eine Version des Konsequentialismus an, die sowohl mit dem Prinzip des Antirepräsentationalismus als auch mit anderen poststrukturalistischen Verpflichtungen vereinbar ist. Abschließend unterscheidet er Moral von einer Ästhetik des Lebens und zeigt auf, welche Rolle letztere für diejenigen spielt, die sich dem Antirepräsentationalismus verschrieben haben.