Bewertung:

Das Buch von Catherine Malabou ist eine anregende Erforschung von Trauma und Identität und stellt das Konzept der „destruktiven Plastizität“ als radikale Transformation des Selbst dar. In den Rezensionen werden der fesselnde Schreibstil und die philosophische Tiefe hervorgehoben, aber auch der herausfordernde Charakter und der gelegentliche Mangel an Klarheit in der Diskussion bemerkt.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil
⬤ stellt überzeugende Konzepte wie 'destruktive Plastizität' vor
⬤ hilfreich für das Verständnis von Trauma
⬤ gut als Hintergrundlektüre in der Philosophie
⬤ kurzes und verständliches Format
⬤ ein einflussreicher zeitgenössischer Philosoph.
⬤ Anspruchsvoll für diejenigen, die mit der kontinentalen Philosophie nicht vertraut sind
⬤ einige Teile können schwierig zu folgen sein
⬤ spätere Abschnitte können weniger dynamisch wirken
⬤ könnte als zu subjektiv oder nihilistisch wahrgenommen werden
⬤ es fehlt an ausreichender empirischer Untermauerung für Behauptungen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Ontology of the Accident: An Essay on Destructive Plasticity
In der üblichen Ordnung der Dinge nimmt das Leben seinen Lauf und schließlich wird man zu dem, was man ist. Körperliche und seelische Veränderungen tun nichts anderes, als die Beständigkeit der Identität zu verstärken. Doch durch ein schweres Trauma oder manchmal auch grundlos spaltet sich die Geschichte eines Subjekts, und eine neue, noch nie dagewesene Persona lebt mit der ehemaligen Person zusammen - eine unerkennbare Persona, deren Gegenwart aus keiner Vergangenheit stammt und deren Zukunft nichts Zukünftiges birgt; eine existenzielle Improvisation, eine Form, die aus dem Zufall und durch den Zufall geboren wird. Aus einem tiefen Schnitt in der Biographie kommt ein neues Wesen zum zweiten Mal auf die Welt.
Was ist diese Form? Ein Gesicht? Ein psychologisches Profil? Welche Ontologie kann es erklären, wenn die Ontologie immer an das Wesentliche gebunden war, für immer blind für die Alea der Transformationen? Welche Geschichte des Seins kann die plastische Kraft der Zerstörung erklären? Was kann sie uns über die explosive Tendenz der Existenz sagen, die jeden von uns insgeheim bedroht?
Catherine Malabou setzt ihre Überlegungen zur zerstörerischen Plastizität, zu gespaltenen Identitäten und zu den psychischen Folgen von Hirnverletzungen, Kriegstraumata und anderen Katastrophen fort und lädt zu einem philosophischen und literarischen Abenteuer ein, bei dem sich die Wege von Spinoza, Deleuze und Freud mit denen von Proust und Duras kreuzen.