Bewertung:

Das Buch ist eine humorvolle und aufschlussreiche Untersuchung der Ehe, insbesondere im Kontext der französischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Mit Witz und Aphorismen erkundet es die Komplexität von Beziehungen, die Herausforderungen der Treue und die gesellschaftlichen Konventionen in Bezug auf die Ehe.
Vorteile:Sehr witzig und geistreich mit vielen wahren Beobachtungen zur Ehe. Bietet kluge Aphorismen und gesellschaftliche Einsichten. Fesselnd für alle, die die literarischen Konventionen des 19. Jahrhunderts schätzen. In einigen Fällen kostenlos auf Kindle.
Nachteile:Wird von einigen Lesern als banal oder frauenfeindlich empfunden. Schwierig zu lesen aufgrund des Kleingedruckten und des komprimierten Textformats. Einige Abschnitte können trocken wirken oder sich zu sehr auf ein bestimmtes gesellschaftliches Segment konzentrieren.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Physiology of Marriage
Die Physiologie der Ehe (1829) ist ein Essay in Buchlänge des französischen Schriftstellers Honor de Balzac. Geschrieben aus der Sicht eines Autors, der skandalöse Gespräche zwischen zwei Frauen belauscht hat, ist Die Physiologie der Ehe sowohl eine Kritik an der Institution der Ehe als auch ein satirischer Versuch, die Ursache und Häufigkeit von ehelicher Untreue wissenschaftlich zu erklären. Der Essay war ein früher Erfolg für Balzac und verschaffte ihm einen Ruf als talentierter Schriftsteller und kreativer Kritiker der zeitgenössischen französischen Gesellschaft.
Der Essay besteht aus einer Reihe von Betrachtungen, die sich der Ehe mit verschiedenen wissenschaftlichen, philosophischen und anekdotischen Methoden nähern. Der Autor argumentiert, dass die Ehe eine Institution ist, die der menschlichen Natur zuwiderläuft, und berechnet mit Hilfe fragwürdiger Mathematik die Zahl der verheirateten Frauen in Frankreich, die wahrscheinlich eine Affäre suchen, um eine ihnen verwehrte Leidenschaft zu spüren. Er beschreibt die möglichen Anzeichen für eheliche Untreue - Unnachgiebigkeit, veränderte Kleidung, fehlende Romantik - und behauptet, dass die französischen Männer die Affären ihrer Frauen viel zu sehr akzeptiert haben. Anstatt die Institution Ehe gänzlich abzulehnen - er sieht sie als integralen Bestandteil der sozialen Ordnung an - schlägt der Autor vor, jungen Frauen eine gewisse Freiheit einzuräumen, um ihre romantischen Neigungen zu erkunden und sich auf die Banalität des Ehelebens vorzubereiten. Die Physiologie der Ehe ist eine Satire, die sich ernsthaft und wissenschaftlich mit den oft verborgenen und stets komplexen Angelegenheiten des Herzens befasst und die Frauen, nicht die Männer, für die zunehmende Untreue in Frankreich verantwortlich macht.
Mit einem wunderschön gestalteten Einband und einem professionell gesetzten Manuskript ist diese Ausgabe von Honor de Balzacs Die Physiologie der Ehe ein Klassiker der französischen Literatur, der für moderne Leser neu interpretiert wurde.