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The Poetics of Early Chinese Thought: How the Shijing Shaped the Chinese Philosophical Tradition
Die moderne Vorstellung vom klassischen chinesischen Denken wurde lange Zeit von Konfuzius, Mozi, Mencius und anderen so genannten "Meistern" der Zeit der Streitenden Staaten dominiert. Michael Hunter argumentiert, dass dieser Ansatz die weitaus zentralere Rolle der Poesie, insbesondere des Shijing (Klassiker der Poesie), bei der Herausbildung der philosophischen Tradition vernachlässigt.
Durch eine neue Lesart seiner Ideologie und Poetik stellt Hunter das Shijing als ein Werk von großer geistesgeschichtlicher Bedeutung wieder her. The Poetics of Early Chinese Thought zeigt, wie die Shi-Dichtung eine Vision der Gesellschaft entwirft, die auf allen Ebenen durch den angeborenen und universellen Impuls der Heimkehr vereint ist. Die Shi ließen die frühen Denker in eine Welt der Bewegung und des Flusses eintauchen, um sie zu lehren, dass die mächtigste aller Strömungen die Anziehungskraft eines tugendhaften Königs ist, ohne den sich die Menschen niemals wirklich zu Hause fühlen können. Hunter spürt dem tiefgreifenden Einfluss der Shi-Ideologie in zahlreichen Quellen des klassischen chinesischen Denkens nach, die er als ein auf das Shi zentriertes Netzwerk neu darstellt. Wenn man die Tradition auf diese Weise neu interpretiert, wird deutlich, wie die Poesie das Weltbild der alten chinesischen Denker und ihren Platz darin geprägt hat.
Dieses Buch bietet sowohl eine weitreichende Kritik an der Art und Weise, wie das klassische chinesische Denken gemeinhin verstanden wird, als auch eine kraftvolle neue Art, es zu studieren.