
Policing Afghanistan: The Politics of the Lame Leviathan
Die Polizeiarbeit ist kein beliebtes Thema ernsthafter wissenschaftlicher Forschung. Zwar gibt es eine umfangreiche Literatur über die Polizeiarbeit, doch ist diese meist technischer Natur und nur selten analytisch. Selbst die Polizeikräfte Westeuropas und Nordamerikas wurden nur selten eingehend untersucht, was ihre Geschichte und Funktionsweise angeht. Vor allem die Politik der Polizeiarbeit, ihre politische Ökonomie, wurde weitgehend vernachlässigt.
Dieses Buch ist eine seltene eingehende Studie über eine Polizei in einem Entwicklungsland, das auch einen erbitterten internen Konflikt durchmacht, der auf die externe Intervention in Afghanistan nach 2001 folgt. Policing Afghanistan" erörtert die Entwicklung der Polizei des Landes in ihren verschiedenen Phasen, konzentriert sich aber insbesondere auf das letzte Jahrzehnt.
Die Autoren gehen auf die laufenden Debatten über die künftige Gestalt der afghanischen Polizei ein, versuchen aber in erster Linie, die Art und Weise zu analysieren, in der Afghanistan unter den bestehenden sozialen, politischen und internationalen Zwängen polizeilich betreut wird. Giustozzi und Isaqzadeh haben die Entwicklung der Polizei von ihren Anfängen an beobachtet, ausgehend von einer rudimentären, auf Milizen basierenden Polizei vor 2001. Dies ist ein Buch darüber, wie die Polizei in einem so schwierigen Umfeld wirklich arbeitet, ein Buch, das auf Recherchen aus erster Hand beruht, im Gegensatz zu einer Beschreibung, wie die afghanische Polizei institutionell organisiert und geregelt ist.