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Postmodernity and Its Discontents
Als Freud seinen Klassiker Civilization and its Discontents schrieb, befasste er sich mit der Unterdrückung. Die moderne Zivilisation beruht auf der Einschränkung des Impulses, der Begrenzung des Selbstausdrucks.
Heute, in der Zeit der Moderne, so Bauman, hat Freuds Analyse keine Gültigkeit mehr, wenn sie überhaupt jemals Gültigkeit hatte. Die Regulierung des Begehrens verwandelt sich von einer lästigen Notwendigkeit in einen Angriff auf die individuelle Freiheit. In der Postmoderne ist die Freiheit des Individuums der übergeordnete Wert, das Kriterium, an dem alle gesellschaftlichen Regeln und Vorschriften gemessen werden.
Die Postmoderne wird vom "Willen zum Glück" beherrscht: Das Ergebnis ist jedoch ein Verlust an Sicherheit. Die größten Ängste in unserer heutigen Gesellschaft, so zeigt Bauman, rühren von der Beseitigung der Sicherheit her. Die Welt wird als überwältigend unsicher, unkontrollierbar und beängstigend erlebt.
Die totalitäre Politik erschreckt durch ihre ungeheure Macht, die neue soziale Unordnung erschreckt durch ihren Mangel an Konsistenz und Orientierung. Gerade das Streben nach individuellem Glück korrumpiert und untergräbt die für ein stabiles Leben notwendigen Autoritätssysteme. Dieses Buch baut phantasievoll auf Baumans früheren Beiträgen zur Gesellschaftstheorie auf.
Es festigt seinen Ruf als Interpreten der Postmoderne. Das Buch richtet sich an Studierende der Soziologie, Kulturwissenschaften, Philosophie und Anthropologie ab dem zweiten Studienjahr.