Bewertung:

Das Buch „The Rhetoric of Religion“ gilt als praktische Anwendung der Theorien von Kenneth Burke in der Rhetorik, wobei der Schwerpunkt auf menschlichen Motiven und verbalen Handlungen liegt. Mit detaillierten Analysen und Fallstudien werden Themen wie Schöpfungserzählungen und symbolische Handlungen untersucht. Es empfiehlt sich für Leser, die bereits mit Burkes früheren Werken vertraut sind.
Vorteile:Das Buch liefert detaillierte Fallstudien zu menschlichen Motiven, wendet Burkes Konzepte effektiv an und bietet Einblicke in bedeutende Texte wie die „Bekenntnisse“ des heiligen Augustinus und die Schöpfungsgeschichte der Genesis. Es wird als solide Fortsetzung von Burkes Werk angesehen, die das Verständnis der Rhetorik verbessert.
Nachteile:Es ist nicht für Einsteiger in Burkes Ideen geeignet, da es auf Vorkenntnissen aus seinen früheren Werken „Rhetorik“ und „Grammatik der Motive“ beruht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Rhetoric of Religion
"Das Wesentliche an Burkes Werk und die Bedeutung seiner Leistung besteht jedoch nicht darin, dass er darauf hinweist, dass Religion und Sprache sich gegenseitig beeinflussen, denn das wurde bereits gesagt, sondern dass er anhand eines spezifischen symbolischen Kontextes nachweist, wie dies der Fall ist. Nach einer Diskussion "Über Worte und das Wort" analysiert er das verbale Handeln in den Bekenntnissen des heiligen Augustinus.
Anschließend erörtert er die ersten drei Kapitel der Genesis und endet mit einem brillanten und tiefgründigen "Prolog im Himmel", einem imaginären Dialog zwischen dem Herrn und Satan, in dem er vorschlägt, dass wir unser Studium der menschlichen Motive mit komplexen Theorien der Transzendenz beginnen sollten, anstatt mit Terminologien, die unter Verwendung vereinfachter Laborgeräte entwickelt wurden. .... Burke glaubt nun, nach etwa vierzig Jahren der Suche ein Modell des symbolischen Akts geschaffen zu haben, das die starre Dichotomie "sakral-säkular" durchbricht und uns gleichzeitig zeigt, wie wir über die Brücke der Sprache von säkularen und sakralen Bereichen des Handelns gelangen....
Religiöse Systeme sind Handlungssysteme, die auf der Kommunikation in der Gesellschaft beruhen. Sie sind große soziale Dramen, die sich auf der Erde vor einem letzten Publikum, Gott, abspielen.
Aber wo die Theologie dem entwickelten kosmologischen Drama im 'großen Stil' gegenübersteht, d.h. als ein voll entwickeltes kosmologisches Drama für seinen religiösen Inhalt, kann der 'Logologe' weiter studiert werden, nicht direkt als Wissen, sondern als Anekdoten, die uns helfen, die Dilemmata des menschlichen Regierens zu enthüllen." --Hugh Dalziel Duncan aus Critical Responses to Kenneth Burke, 1924 - 1966, herausgegeben von William H.
Rueckert (Minneapolis: University of Minnesota Press, 1969).