Bewertung:

In den Rezensionen wird Kenneth Burkes Bedeutung für die Rhetorik hervorgehoben und gleichzeitig auf die Herausforderungen hingewiesen, die sein komplexer Schreibstil mit sich bringt. Viele Leser erkennen die grundlegende Bedeutung seines Werks, insbesondere von „A Rhetoric of Motives“, für das Verständnis des Fachgebiets an, auch wenn sie es schwierig zu lesen finden. Einige sind der Meinung, dass eine vorherige Kenntnis seiner anderen Werke, wie z. B. „A Grammar of Motives“, das Verständnis verbessert. Andere wiederum kritisieren das Buch als unnötig obskur und verworren, weil es an Klarheit mangelt.
Vorteile:⬤ Grundlegender Text für das Verständnis von Rhetorik und Kommunikation.
⬤ Bietet wichtige Einblicke in die menschliche Motivation und Symbolik.
⬤ Unverzichtbare Lektüre für Studenten der Rhetorik und der Gesellschaftstheorie.
⬤ Tiefgründig und reich an Ideen, mit einem kritischen Vokabular, das bei der Analyse von Argumenten hilft.
⬤ Anerkannt als grundlegendes Werk der modernen Rhetorikforschung.
⬤ Schwieriger und verworrener Schreibstil macht es schwer zu lesen und zu folgen.
⬤ Erfordert Vorkenntnisse von Burkes anderen Werken zum besseren Verständnis.
⬤ Einige Leser empfinden es als unnötig langatmig.
⬤ Selbst erfahrene Leser (wie Professoren) geben zu, dass sie Schwierigkeiten haben, das Werk vollständig zu verstehen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
A Rhetoric of Motives
Als Kritiker beschäftigte sich Kenneth Burke anfangs mit rein ästhetischen und literarischen Themen.
Doch nach Counter-Statement (1931) begann er, eine "rhetorische" oder überzeugende Komponente in der Literatur zu erkennen, und wurde daraufhin zu einem Philosophen der Sprache und des menschlichen Verhaltens.
In A Grammar of Motives (1945) und A Rhetoric of Motives (1950) kommt Burkes Konzept des "symbolischen Handelns" zum Tragen: Alle menschlichen Aktivitäten - ob sprachlich oder außersprachlich - sind Formen der Symbolisierung.
Der Mensch wird als das symbolgebrauchende (und -missbrauchende) Tier definiert. Die Aufgabe des Kritikers besteht nun darin, die menschliche Symbolisierung zu interpretieren, wo immer er sie vorfindet, mit dem Ziel, die menschliche Motivation zu erhellen. Somit erstreckt sich der Wirkungsbereich des Literaturkritikers nun auch auf das Soziale und Ethische.
Eine Grammatik der Motive ist eine "methodische Meditation" über so komplexe sprachliche Formen wie Theaterstücke, Geschichten, Gedichte, Theologien, metaphysische Systeme, politische Philosophien und Verfassungen. A Rhetoric of Motives erweitert das Feld auf die menschlichen Formen der Überzeugung und Identifikation. Überredung, so Burke, "reicht vom unverblümten Streben nach Vorteilen, wie in der Verkaufsförderung oder Propaganda, über das Werben, die soziale Etikette, die Erziehung und die Predigt bis hin zu einer 'reinen' Form, die sich am Prozess des Appellierens um seiner selbst willen erfreut, ohne Hintergedanken. Und die Identifikation reicht vom Politiker, der vor einem Publikum von Landwirten sagt: 'Ich war selbst ein Bauernjunge', über die Geheimnisse des sozialen Status bis hin zur andächtigen Identifikation des Mystikers mit den Quellen allen Seins.".