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The Deaths of the Author: Reading and Writing in Time
Seit dreißig Jahren ist der „Tod des Autors“ ein vertrauter poststrukturalistischer Slogan in der Literaturtheorie, weithin verstanden und viel diskutiert als Ablehnung des Autors, als Erklärung der Irrelevanz des Autors für die Erfahrung des Lesers. In diesem prägnanten Buch revitalisiert Jane Gallop dieses abgedroschene Konzept, indem sie nicht nur den abstrakten theoretischen Tod des Autors, sondern auch den buchstäblichen Tod des Schriftstellers sowie andere „Tode“ des Autors, wie z.
B. die Obsoleszenz, betrachtet. Durch bravouröse Lektüre der einflussreichen Literaturtheoretiker Roland Barthes, Jacques Derrida, Eve Kosofsky Sedgwick und Gayatri Chakravorty Spivak zeigt sie, dass der Tod des Autors am besten als Beziehung zur Zeitlichkeit zu verstehen ist, nicht nur für den Leser, sondern vor allem für den Schriftsteller.
Gallop nähert sich dem Tod des Autors nicht nur aus der Perspektive des Lesers; sie reflektiert auch ausführlich darüber, wie der drohende Tod den Schriftsteller verfolgt. Indem sie den theoretischen, den buchstäblichen und den metaphorischen Tod eines Autors miteinander verbindet, ermöglicht sie es uns, die bewegenden und beunruhigenden Auswirkungen des Todes eines Autors auf Leser und Schriftsteller, auf das Lesen und das Schreiben besser zu erfassen.