Bewertung:

Die Kritiken zu Gallops Werk über Lacan sind gemischt: Einige Leser halten es für aufschlussreich, während andere es als elitär und wenig hilfreich kritisieren. Das Buch wird sowohl als hervorragendes Instrument zum Verständnis von Lacan als auch als Beispiel für die Unzulänglichkeiten der modernen Literaturkritik angesehen.
Vorteile:Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung von Lacans Werken und wird als nützliche Einführung beschrieben. Die Leser schätzen, dass es sowohl vor als auch nach der Beschäftigung mit Lacans Texten gelesen werden kann.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass sich das Buch mehr darauf konzentriert, Gallops Klugheit zu beweisen, als sinnvolle Einsichten zu vermitteln, und bezeichnen es als „nutzlose Floskeln“. Man ist der Meinung, dass es im Vergleich zu anderen Autoren wie Zizek oder Fink keine sinnvolle Auseinandersetzung mit Lacan bietet.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Reading Lacan: The Uses of Images as Historical Evidence
Der Einfluss des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan hat sich auf nahezu alle Bereiche der Geistes- und Sozialwissenschaften ausgeweitet - von der Literatur- und Filmwissenschaft bis hin zur Anthropologie und Sozialarbeit. Doch Lacans wichtigster Text, Ecrits, verwirrt und verblüfft seine Leser immer noch. In Reading Lacan bietet Jane Gallop einen neuen Zugang zu Lacans Werk auf der Grundlage seiner eigenen Sprachtheorien.
Lacan verortet die Wahrheit eher im Buchstaben als im Geist - in der Art und Weise, wie Aussagen ausgedrückt werden, und nicht in ihrer beabsichtigten Bedeutung. Gallop setzt sich hier mit sechs von Lacans Essays aus Ecrits auseinander: "Das Seminar über 'Der entwendete Brief'", "Die Spiegelbühne", "Die "Das Spiegelstadium", "Die Freudsche Sache", "Die Rolle des Briefes im Unbewussten", "Die Bedeutung des Phallus" und "Die Subversion des Subjekts". Während andere Kommentatoren sich nicht mit Lacans notorisch problematischem Stil in ihren Diskussionen über seine Ideen auseinandersetzen, wendet sich Gallop direkt dem Problem und der Praxis der Lektüre Lacans zu. Sie orientiert sich an Lacans Auffassung von Subjektivität und bietet eine zutiefst persönliche, feministische Lektüre der Ecrits. Indem sie sich auf das Verhältnis von Begehren und Interpretation konzentriert, erschließt sie die reichhaltigen Implikationen von Lacans Denken für die psychoanalytische Theorie, für den Akt des Lesens und für das Wissen selbst.
Gallops Buch ist eindringlich und aufschlussreich, aber auch völlig offen in Bezug auf die eigenen Unsicherheiten. Es ist unverzichtbar für Lacan-Leser sowie für Wissenschaftler und Studenten, die seinen Einfluss gespürt haben.