Bewertung:

Peter Weiss' Theaterstück „The Investigation“ ist eine eindringliche und erschütternde Darstellung der Auschwitz-Prozesse unter Verwendung von Zeugenaussagen von Überlebenden und Angeklagten. Die minimalistische und emotionslose Darstellung der Schrecken des Holocaust ruft eine starke emotionale Reaktion hervor und macht das Stück zu einer anspruchsvollen und aufschlussreichen Lektüre. Die schwere Thematik und die einzigartige Struktur des Stücks sind jedoch möglicherweise nicht für alle Leser geeignet, da sie überwältigend und schwer zu verarbeiten sein können.
Vorteile:Das Stück wird als ein einzigartiges und kraftvolles Meisterwerk angesehen, das die Schrecken des Holocausts durch echte Zeugenaussagen wirksam vermittelt. Die Leser schätzen die emotionale Wirkung, die Klarheit und die Direktheit des Stücks, und viele sind der Meinung, dass es in den Schulen behandelt werden sollte. Es fordert das Verständnis der Leser für die menschliche Fähigkeit zum Bösen heraus und stellt die historischen Ereignisse auf tiefgründige und erschreckende Weise dar.
Nachteile:Manche Leser sind der Meinung, dass der minimalistische Stil und der sachliche Ton des Stücks es trocken und schwierig machen, sich voll und ganz darauf einzulassen. Das emotionale Gewicht des Themas kann überwältigend sein und erfordert Pausen beim Lesen. Außerdem lässt sich das Stück möglicherweise nicht so gut auf die Seite übertragen, wie es ursprünglich für die Theateraufführung gedacht war, und einige Leser finden, dass es in seiner moralischen Dringlichkeit etwas veraltet ist.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
The Investigation
Die Untersuchung ist eine dramatische Rekonstruktion der Frankfurter Kriegsverbrecherprozesse, die auf den tatsächlich vorliegenden Zeugenaussagen beruht. Diese Zeugenaussagen über Auschwitz und die dort begangenen Gräueltaten wurden von Peter Weiss zu einem dramatischen Dokument verarbeitet, das sich einzig und allein auf die Fakten stützt.
Es gibt keine künstlerische Freiheit, keine Manipulation von Fakten und Zahlen, keine Neuanordnung von Ereignissen für einen theatralischen Effekt. Namenlose Zeugen stehen auf und erinnern sich an ihre entsetzlichen Erinnerungen an Auschwitz und lassen uns an ihrer schmerzhaften und mühsamen Suche nach Wahrheit und letztlich nach Gerechtigkeit teilhaben. Was dabei herauskommt, ist ein kasteiender und läuternder Dokumentarfilm von tief bewegender Kraft.
Peter Weiss wurde 1916 geboren und ließ sich vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Schweden nieder. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er auch als Maler, Theater- und Opernregisseur sowie als Filmemacher bekannt. Sein großartiges Theaterstück Marat/Sade, das auch bei Marion Boyars Publishers erhältlich ist, begründete seinen Ruf beim englischsprachigen Publikum als revolutionärer Dramatiker und ist bis heute ein Bestseller-Klassiker. Er starb im Jahr 1982.