Bewertung:

Das Buch bietet eine komplexe und zum Nachdenken anregende Analyse der Psychologie des Nationalsozialismus und der Rolle der Psychoanalyse. Es erhebt nicht den Anspruch, endgültige Antworten zu liefern, sondern lädt den Leser ein, wichtige Themen über die menschliche Psyche und den historischen Kontext des Autoritarismus zu erkunden. Rezensionen heben sowohl die wissenschaftliche Tiefe des Buches als auch seine Relevanz für aktuelle Diskussionen über psychische Gesundheit und Politik hervor.
Vorteile:⬤ Fesselnder und zum Nachdenken anregender Inhalt
⬤ gut recherchiert und wissenschaftlich fundiert
⬤ relevant für aktuelle Themen
⬤ guter Schreibstil
⬤ bietet Einblicke in die Psychologie des Nationalsozialismus und die Natur des Bösen.
⬤ Es fehlt an endgültigen Schlussfolgerungen
⬤ die Struktur kann uneinheitlich sein, abwechselnd Geschichte und Psychiatrie
⬤ eher für diejenigen geeignet, die sich für Psychologie als für allgemeine Geschichte interessieren.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Pursuit of the Nazi Mind: Hitler, Hess, and the Analysts
Die Geschichte, wie die Psychoanalyse im Krieg gegen Nazi-Deutschland eingesetzt wurde - bei der entscheidenden Suche nach dem Verständnis der Nazi-Psyche.
Daniel Pick bringt sowohl die Fähigkeiten eines Historikers als auch die eines ausgebildeten Psychoanalytikers mit, um die Geschichte der klinischen Begegnungen mit führenden Nazis und die breiteren Interpretationen der Alliierten über das Oberkommando der Nazis und die Mentalität der breiten deutschen Öffentlichkeit, die sie unterstützte, miteinander zu verweben.
Nach der bizarren Festnahme von Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess im Jahr 1941 verfolgt Pick genau, wie führende britische Psychiater ihren neuen Schützling beurteilten, um sowohl den Mann selbst als auch die psychologischen Grundlagen seiner nationalsozialistischen Überzeugungen zu verstehen. Gleichzeitig deckt er die Geschichte auf, wie ein Team amerikanischer Offiziere, die für das OSS, den Vorläufer der CIA, arbeiteten, mit Hilfe der Theorien und Techniken von Sigmund Freud versuchten, Hitlers Persönlichkeit aus der Ferne zu verstehen.
Auf der Grundlage umfangreicher Archivbestände auf beiden Seiten des Atlantiks geht Pick der Frage nach, was mit solchen psychoanalytischen und psychiatrischen Untersuchungen bezweckt werden sollte, und zeigt, wie Freuds berühmte "sprechende Heilung" für die besonderen Bedürfnisse des militärischen Geheimdienstes während des Krieges und die Aufgabe des Wiederaufbaus nach dem Krieg genutzt wurde. Darüber hinaus zeigt er, wie stark das westliche Verständnis der Nachkriegszeit von der Funktionsweise des Geistes und der Funktionsweise von Gruppen durch diese kriegsbedingten Versuche, die Pychopathologie des Nationalsozialismus zu interpretieren, beeinflusst wurde.