Bewertung:

Daniel Picks „Gesichter der Entartung“ untersucht das Thema der Entartung im europäischen Denken von 1848 bis 1918 und erörtert seine Auswirkungen in verschiedenen Bereichen wie Philosophie, Medizin und Literatur. Während das Buch für seinen aufschlussreichen kulturellen Diskurs und seine qualitativ hochwertigen Quellen gelobt wird, wird es kritisiert, weil es keine eingehende traditionelle Geschichtsschreibung enthält und sich vorwiegend auf ausgewählte Figuren und Länder konzentriert.
Vorteile:⬤ Hervorragend geeignet für diejenigen, die Philosophie, Medizin, Kriminologie und Kulturgeschichte studieren
⬤ verwendet hochwertige Quellen und Referenzen
⬤ bietet eine gründliche Untersuchung des Themas der Degeneration
⬤ fängt den kulturellen Diskurs über die Degeneration effektiv ein.
⬤ Es fehlt an anspruchsvoller Forschung und Tiefe für die traditionelle Geschichtsschreibung
⬤ geht nicht tief auf spezifische Theoretiker wie Nordau oder Zola ein
⬤ konzentriert sich hauptsächlich auf ausgewählte Figuren aus Frankreich, Italien und England
⬤ lässt den Leser mit dem Wunsch zurück, andere Länder und Ideen umfassender zu behandeln.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Faces of Degeneration: A European Disorder, 1848-1918
Dieses Buch untersucht die spezifische Konzeption und die Entstehung einer Sprache der „Degeneration“ von 1848 bis 1918, insbesondere in Frankreich, Italien und England.
Der Autor zeigt, wie in der Brechung und im Kielwasser von Evolution und Naturalismus in der europäischen Kultur und Politik neue Bilder und Theorien von Atavismus, „Entartung“ und soziobiologischem Niedergang entstanden. Er weist auf die große kulturelle und politische Bedeutung der Idee der Degeneration hin und zeigt gleichzeitig, dass der Begriff zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten unterschiedliche Dinge bedeuten konnte.
Das Buch untersucht die unterschiedlichen historischen und diskursiven Kontexte in Frankreich, Italien und England, in denen die Idee entwickelt wurde, und zeichnet den tiefgreifenden Komplex politischer Fragen nach, die das Konzept der Degeneration in der Zeit von den Revolutionen von 1848 bis zum Ersten Weltkrieg und darüber hinaus aufgeworfen hat.