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The Future of God
Eine neue Bewegung im modernen religiösen Denken ist der Ansicht, dass man in der Theologie am Ende beginnen sollte - in der Eschatologie. In einer kritischen Zeit der Geschichte, in der viele über die Zukunft des Glaubens in einem säkularen Zeitalter verunsichert sind, ergeht hier ein Aufruf an die Gläubigen, sich an Gottes Wirken in der Zukunftszeit zu beteiligen. Das grundlegende Thema dieser Seiten ist die Idee der Zukunft - in der Sprache der christlichen Hoffnung und in der Interpretation der Geschichte. Die Wiederentdeckung der Rolle der Eschatologie in der Verkündigung Jesu und der frühen Christen ist, so Dr. Braaten, eines der wichtigsten Ereignisse der jüngsten Theologiegeschichte. Die Eschatologie ist nicht immer ernst genommen worden. Theologen haben sie oft so definiert, dass die Dimension der Zukunft in eine ewige Gegenwart hineingeschoben wurde. Gott wurde so nur in vertikaler Hinsicht gesehen - als "über uns". Der Autor ist der Meinung, dass dieser Verlust der Hoffnung auf die Zukunft die Krise ausgelöst hat, die als Tod-Gottes-Bewegung bekannt ist. In diesem Buch schließt sich Dr. Braaten jenen Denkern an, die die Eschatologie als Ausgangspunkt für eine völlige Neuformulierung der christlichen Botschaft betrachten. Er legt einen konstruktiven und systematischen Überblick über die Theologie der Zukunft vor und vertritt ein Verständnis von Gott - das er mit dem frühen Christentum teilt - als "vor uns" stehend. Die Stoßrichtung dieser Theologie der Zukunft ist eine Ethik des revolutionären Wandels, die sich aus der christlichen Vision des Reiches Gottes ableitet.
Es wird gezeigt, dass der eschatologische Glaube des Christentums eng mit den revolutionären Anliegen der modernen Welt verbunden ist, sowohl als Träger seiner treibenden Bilder als auch als Begleiter im Kampf um seine Verwirklichung. Das letzte Kapitel wendet sich einer Ethik der Revolution zu, die sich auf die Politik der Hoffnung stützt. Carl Edward Braaten ist ordinierter Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. Von 1958 bis 1961 war er Gemeindepfarrer an der Lutherischen Kirche des Messias in Minneapolis. Von 1961 bis 1991 war Braaten Professor für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule in Chicago. Im Jahr 1992 gründete er zusammen mit Robert W. Jenson das Zentrum für katholische und evangelische Theologie in Northfield, Minnesota. Fünfzehn Jahre lang war er geschäftsführender Direktor des Zentrums, einer ökumenischen Organisation, deren Aufgabe es ist, die Treue zum Evangelium Jesu Christi in allen Kirchen zu fördern, und außerdem Chefredakteur von Pro Ecclesia, einer vom Zentrum herausgegebenen theologischen Zeitschrift. Braaten hat über fünfzig theologische Bücher verfasst und herausgegeben, darunter Principles of Lutheran Theology (Fortress, 1983), The Future of God: The Revolutionary Dynamics of Hope (Harper & Row, 1969), Mother Church: Ekklesiologie und Ökumene (Fortress, 1998), Because of Christ: Memoirs of a Lutheran Theologian (Eerdmans, 2010), und Who Is Jesus?
Disputed Questions and Answers (Eerdmans, 2011), sowie Hunderte von Artikeln und Leitartikeln in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften. Braaten wurde am 3. Januar 1929 in St. Paul, Minnesota, geboren. Er wuchs auf der Insel Madagaskar auf, wo seine Eltern als Missionare der Norwegischen Lutherischen Kirche in Amerika tätig waren. Er machte seinen Abschluss an der Augustana Academy, einer lutherischen High School in Canton, South Dakota. Er erwarb Abschlüsse am St. Olaf College (BA), am Luther Seminary (MDiv) und an der Harvard University Divinity School (ThD). Im Jahr 1951 war er Fulbright-Stipendiat an der Universität Paris (Sorbonne), 1957 Doktorand an der Universität Heidelberg, wo er seine Dissertation schrieb, und 1967 Guggenheim-Stipendiat an der Universität Oxford. Im Jahr 1974 verbrachte er ein Sabbatical und unternahm eine weltweite Vortragsreise zu verschiedenen Hochschulen und Seminaren in Japan, China, Indien, Kenia, Tansania, Madagaskar, Peru, Chile, Argentinien, Brasilien und Mexiko. Das Ergebnis dieser Reise war ein Buch über die universale Mission der Kirche mit dem Titel The Flaming Center (Fortress, 1977).