Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 10 Stimmen.
A New Herodotos: Laonikos Chalkokondyles on the Ottoman Empire, the Fall of Byzantium, and the Emergence of the West
Dieses Begleitbuch zur zweibändigen Ausgabe und Übersetzung der Historien von Laonikos Chalkokondyles in der Dumbarton Oaks Medieval Library ist die erste umfassende Untersuchung eines Autors, der bisher nur wenig erforscht wurde. Anthony Kaldellis stellt den biographischen und intellektuellen Kontext von Laonikos dar und zeigt, wie der Autor seine klassischen Vorbilder synthetisierte, um seine eigene, unverwechselbare Stimme und Persona als Historiker zu formen.
Laonikos, der seinem Lehrer Plethon eine globale Sichtweise verdankte, war einer der ersten Historiker, der mit der Sympathie eines Pluralisten für nicht-griechische Volksgruppen, einschließlich der islamischen, schrieb. Sein Werk war die erste säkulare und neutrale Darstellung des Islam in griechischer Sprache. Kaldellis erforscht eingehend die ethnischen Dynamiken, die explizit und implizit den Historien zugrunde liegen, die vom Aufstieg des Osmanischen Reiches und dem Niedergang des Byzantinischen Reiches berichten, alles im Kontext der expandierenden westlichen Macht.
Indem er gleichzeitig in antiken und zeitgenössischen Formen schrieb, verwandelte Laonikos „barbarische“ mündliche Traditionen in eine klassifizierende Geschichtsschreibung, die sowohl griechisch als auch osmanisch geprägt war. Kaldellis zeigt, dass er maßgeblich dazu beitrug, die Selbstdefinition seines Volkes von der römischen zur westlichen Kategorie des „Griechen“ zu verschieben, und liefert damit einen anregenden Bericht über die bedeutsamen Veränderungen in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts.