Bewertung:

Das Buch stellt eine eindringliche Reise durch die emotionalen Kämpfe eines schwulen arabischen Mannes, Abdellah, dar, der sich mit Fragen der Liebe, Besessenheit und kulturellen Dislokation auseinandersetzen muss. Obwohl es wunderschön geschrieben ist und tiefe Einblicke in seine Erfahrungen bietet, empfinden manche Leser es als eintönig und emotional anstrengend, da es keine konventionelle Erzählstruktur hat. Die Komplexität seiner Beziehungen, insbesondere zu Javier und Slimane, hebt eher die Themen Sehnsucht und Dysfunktion hervor als den Triumph.
Vorteile:Wunderschön geschrieben mit poetischer Sprache.
Nachteile:Ehrliche Darstellung von Gefühlen, die die Komplexität von Liebe und kultureller Identität widerspiegeln.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
An Arab Melancholia
Ein autobiografisches Porträt eines schwulen arabischen Mannes, der zwischen den Kulturen lebt und seine Identität durch Liebe und Schreiben sucht.
Ich musste wiederentdecken, wer ich war. Und deshalb verließ ich die Wohnung.... Und da war ich nun, mitten im Herzen der arabischen Welt, einer Welt, die nicht müde wurde, immer wieder dieselben Fehler zu machen.... Ich hatte keine Nachsicht mehr, wenn es um die arabische Welt ging... Keine für die Araber und keine für mich selbst. Ich sah die Dinge plötzlich mit gnadenloser Klarheit....
-- Eine arabische Melancholie.
Sal, in der Nähe von Rabat. Mitte der 1980er Jahre. Ein Jugendlicher aus der Unterschicht rennt, bis ihm die Puste ausgeht. Er rennt seinem Traum hinterher, seinem Traum, Filmregisseur zu werden. Er rennt dem ägyptischen Filmstar Souad Hosni hinterher, der irgendwo da draußen ist, meilenweit entfernt von diesem Viertel - einem Ort, den der Teenager zugleich liebt und hasst, dem Zuhause, in dem er nicht zu Hause ist, einer Umgebung, die ihm seine Identität nur durch die kulturelle Brille der Scham und des Schweigens erlaubt. Laufen ist die einzige Möglichkeit, sich gegen die Gewalt, die sein Marokko ist, zu wehren.
Unwiderstehlich charmant, wütend und ironisch zeichnet dieser autobiografische Roman die Entstehung der Identität von Abdellah Ta a als offen schwuler arabischer Mann nach, der zwischen den Kulturen lebt. Das Buch umspannt zwanzig Jahre und führt von Sal über Paris bis nach Kairo. Dieser außergewöhnliche Roman, der teils Beschwörung, teils Polemik und teils Liebesbrief ist, erschafft eine neue Welt, in der das Selbst durch Begehren und Liebe ausgelöscht wird und das Schreiben immer ein Akt der Entdeckung ist.