Bewertung:

Die Rezensionen spiegeln ein breites Spektrum von Reaktionen auf Robert Sapolskys „Determined“ wider, das durch eine detaillierte Analyse der Neurowissenschaften und des Determinismus gegen die Existenz des freien Willens argumentiert. Die Leser empfanden das Buch als anregend, gut recherchiert und oft humorvoll, auch wenn es tief verwurzelte Überzeugungen über die persönliche Handlungsfähigkeit in Frage stellt. Einige Kritiker wiesen jedoch auf eine vermeintliche Inkonsistenz in Sapolskys Argumenten über Determinismus und moralische Verantwortung hin, während andere der Meinung waren, dass die zweite Hälfte des Buches zu einseitig oder zu repetitiv sei.
Vorteile:Das Buch wird dafür gelobt, dass es gut recherchiert, fesselnd geschrieben und mit wissenschaftlichen Beweisen gefüllt ist, die das Argument gegen den freien Willen stützen. Viele Rezensenten schätzten Sapolskys Humor und seine klaren Erklärungen komplexer Konzepte, die dazu beitrugen, das Material zugänglich zu machen. Die emotionale und philosophische Tiefe des Buches sowie sein Potenzial, Mitgefühl und Verständnis zu fördern, wurden ebenfalls als wichtige Stärken genannt.
Nachteile:Die Kritiker wiesen darauf hin, dass sich die Argumente des Buches manchmal wiederholen, vor allem in der zweiten Hälfte, wo einige der Meinung waren, dass die Erzählung weniger zielgerichtet und stärker gegen bestimmte politische Ansichten gerichtet sei. Es gab Bedenken hinsichtlich der Ungereimtheiten in Sapolskys Haltung zum freien Willen und zur moralischen Verantwortung. Außerdem fanden einige Leser die detaillierten wissenschaftlichen Erklärungen überwältigend oder unnötig für die zentrale These.
(basierend auf 247 Leserbewertungen)
Determined - Life Without Free Will
Hinter jedem Gedanken, jeder Handlung und jeder Erfahrung steht eine Kette biologischer und umweltbedingter Ursachen, die sich von dem Moment, in dem ein Neuron feuert, bis zur Entstehung unserer Spezies und darüber hinaus erstreckt. Nirgendwo in dieser unendlichen Abfolge gibt es eine Stelle, an der der freie Wille eine Rolle spielen könnte.
Ohne freien Willen macht es genauso wenig Sinn, Menschen für unsoziales Verhalten zu bestrafen, wie ein Auto für eine Panne zu schelten. Niemand ist schuld daran, dass er arm, übergewichtig oder erfolglos ist, und niemand verdient Lob für sein Talent oder seine harte Arbeit; „Grit“ ist ein Mythos. Diese mechanistische Sichtweise des menschlichen Verhaltens stellt unsere stärksten Instinkte in Frage, aber die Geschichte zeigt, dass wir bereits große Fortschritte in diese Richtung gemacht haben: Wo wir früher zum Beispiel dämonische Besessenheit oder Feigheit sahen, diagnostizieren wir heute Krankheit oder Trauma und bieten Hilfe an.
Entschlossen konfrontiert uns mit unserer wahren Natur: Wer und was wir sind, ist Biologie und nichts anderes. Der Film ist gleichermaßen beunruhigend und befreiend und erforscht die weitreichenden Folgen, die die Akzeptanz dieser Realität für die Gesellschaft hat. So schwierig es auch sein mag, die Belohnung wird eine weitaus gerechtere und menschlichere Welt sein.