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Memory Politics and the Russian Civil War: Reds Versus Whites
Mit der Untersuchung des Wiederauflebens der pro-zaristischen Weißen Bewegung Russlands trifft Rediscovering Russia's White Movement den Kern der reichhaltigen Debatten über die Erinnerung an das 20. Jahrhundert, die heute in Putins Russland geführt werden.
Der Kreml bevorzugt eine sowjetische Nostalgie, die die Revolution von 1917 anprangert, aber die Geburt einer mächtigen Sowjetunion feiert, die das Land nach dem Sieg im Zweiten Weltkrieg an die Spitze der internationalen Szene bringen konnte. Doch parallel dazu hat sich in der russischen Öffentlichkeit allmählich ein anderes Geschichtsbild gefestigt, das dem entgegengesetzten Lager den Vorzug gibt, nämlich der pro-zaristischen weißen Bewegung, die in den 1920er Jahren besiegt wurde. Marlene Laruelle und Margarita Karnyschewa sind der Meinung, dass letztere sich durchgesetzt hat, da sie von einer gewissen Nostalgie für das vorrevolutionäre Russland und einer Faszination für das kulturelle und intellektuelle Erbe der Emigration der Zwischenkriegszeit profitiert.
Dieses Buch bietet die erste umfassende Untersuchung dieser „Weißen Rache“, indem es sich mit den verschiedenen Akteuren befasst, die eine Agenda zur Rehabilitierung der Weißen Bewegung in den politischen, ideologischen und kulturellen Arenen vorantreiben, und mit der Frage, was diese historische Agenda für Russland heute und in Zukunft bedeuten könnte.