Bewertung:

Das Buch „Extended Play“ von John Corbett befasst sich mit Free Jazz und improvisierter Musik, bietet aufschlussreiche Interviews mit Schlüsselfiguren des Genres und stellt eine kritische Untersuchung seiner Stellung in der Populärkultur dar. Der Autor nimmt eine postmoderne Perspektive ein und untersucht die Spannung zwischen der Musik als Kunstform und ihren Beziehungen zu kapitalistischen Strukturen. Während das Buch für seinen fantasievollen Ansatz und seine inhaltliche Tiefe gelobt wird, heben einige Rezensionen bestimmte Interviews als uninteressant im Vergleich zu anderen hervor.
Vorteile:Das Buch enthält wunderbare Interviews mit prominenten europäischen und amerikanischen freien Improvisatoren, die tiefe Einblicke in das Genre gewähren. Corbetts fantasievoller Schreibstil ist fesselnd, und seine poststrukturalistische Perspektive fügt der Diskussion über populäre Musik eine kritische Ebene hinzu. Die Rezensenten schätzen den Tiefgang und die Bereitschaft, sich mit anspruchsvoller Musik auseinanderzusetzen, nutzen das Buch als Referenz und empfehlen es weiter.
Nachteile:Einige Interviews, insbesondere mit bekannten Persönlichkeiten wie John Cage, wurden von den Lesern als uninteressant empfunden. Die Fokussierung auf bestimmte Künstler gegenüber anderen kann zu dem Eindruck führen, dass das Buch nicht alle Interessenbereiche gleichermaßen abdeckt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Extended Play: Sounding Off from John Cage to Dr. Funkenstein
In Extended Play unternimmt einer der innovativsten Musikjournalisten des Landes eine ausgedehnte Reise zu den äußeren Grenzen der zeitgenössischen Musik.
In mehr als fünfundzwanzig Porträts, Interviews und Essays stellt John Corbett Künstler aus so fernen Ländern wie Schweden, Sibirien und dem Saturn vor. Mit besonderem Augenmerk auf afroamerikanischen und europäischen Improvisationskünstlern erkundet das Buch berühmte und weniger bekannte Künstler, von John Cage und George Clinton bis Anthony Braxton und Sun Ra.
Mit Ansätzen, die so vielfältig sind wie die Musik, die er feiert, beleuchtet Corbett den Klang und die Theorie von Funk und Rap, Blues und Jazz, zeitgenössischer Klassik, freier Improvisation, Rock und Reggae. Anhand von Kulturkritik und Texttheorie befasst sich Corbett mit einem breiten Spektrum von Themen wie dem Status der aufgenommenen Musik in der postmodernen Kultur, der Politik der Selbstzensur, des Experimentierens und des Alternativismus in der Musikindustrie und der Verwendung von Metaphern des Raums und des Wahnsinns in der Arbeit afroamerikanischer Musiker. Auf diese eher theoretisch orientierten Essays folgt eine Reihe von ausführlichen Profilen und detaillierten Interviews, die kontrastreiche und ergänzende Perspektiven auf einige der kreativsten Musiker der Welt und ihre Arbeit bieten.
Das Buch enthält mehr als zwanzig Originalfotos sowie eine sorgfältig kommentierte Diskografie. Das Ergebnis ist eine der durchdachtesten und unterhaltsamsten Untersuchungen zur zeitgenössischen Musik, die derzeit erhältlich sind.