Bewertung:

In den Rezensionen zu Paul Gottfrieds Buch über den Faschismus wird die wissenschaftliche Herangehensweise an ein komplexes Thema hervorgehoben, die sich mit der Entwicklung und Verwendung des Begriffs „Faschismus“ im Laufe der Zeit befasst. Während es für seine Klarheit und unparteiische Perspektive gelobt wird, sind einige Leser der Meinung, dass es zu dicht ist oder Vorwissen voraussetzt, was es für diejenigen, die mit dem Thema weniger vertraut sind, schwierig macht. Auch technische Probleme mit der Kindle-Version beeinträchtigten das Leseerlebnis für einige Nutzer.
Vorteile:⬤ Bietet eine wissenschaftliche und unpolemische Untersuchung des Faschismus.
⬤ Bietet umfangreiche Recherchen und Verweise auf bedeutende Gelehrte.
⬤ Hilft dem Leser, die Entwicklung des Begriffs „Faschismus“ und seine Bedeutung im modernen politischen Diskurs zu verstehen.
⬤ Anerkannt für Klarheit und Aufklärung über die Komplexität des Themas.
⬤ Kann für Leser ohne Vorkenntnisse der politischen Philosophie zu dicht sein.
⬤ Einige Leser hatten Schwierigkeiten, bestimmte Konzepte zu verstehen.
⬤ Technische Probleme mit der Kindle-Version beeinträchtigten die Lesbarkeit.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Fascism: The Career of a Concept
Was bedeutet es, jemanden als Faschisten zu bezeichnen? Heute wird dies mit der Bezeichnung "Nazi" gleichgesetzt. Doch wie der Intellektuellenhistoriker Paul E.
Gottfried in dieser provokanten und doch ausgewogenen Studie schreibt, hat sich die Bedeutung des Begriffs im Laufe der Jahre gewandelt. Gottfried untersucht die semantischen Drehungen und Wendungen, die der Begriff seit den 1930er Jahren durchlaufen hat, und zeichnet die polemische Funktion des Wortes im Kontext der gegenwärtigen ideologischen Kämpfe nach. Wie "Konservatismus", "Liberalismus" und andere Wörter, deren Bedeutung sich im Laufe der Zeit verändert hat, wurde "Faschismus" im Laufe der Jahre willkürlich verwendet und steht heute für eine Vielzahl von Ungerechtigkeiten, die Progressive, Multikulturalisten und Libertäre ablehnen, auch wenn sie keine einheitliche, kohärente Erklärung für das historische Übel bieten, das sie verurteilen.
Bestimmte Faktoren haben zur ungenauen Verwendung des Begriffs beigetragen, schreibt Gottfried, darunter die Gleichsetzung aller Faschismen mit dem Nationalsozialismus und Hitler sowie das Aufkommen einer postmarxistischen Linken, die vor allem eine kulturelle Opposition gegen die bürgerliche Gesellschaft und ihre christlichen und/oder nationalen Komponenten zum Ausdruck bringt. Wer sich dem gesellschaftlichen Wandel in den Weg stelle, werde als "faschistisch" abgetan, ein Beiname, der nicht mehr mit dem Staatskorporatismus und anderen Merkmalen des Faschismus in Verbindung gebracht werde, die einst wesentlich waren, heute aber weitgehend ignoriert werden.
Gottfried umreißt die spezifische historische Bedeutung des Begriffs und argumentiert, dass er nicht wahllos verwendet werden sollte, um diejenigen zu beschreiben, die unpopuläre Meinungen vertreten. Seine wichtige Studie richtet sich an Politikwissenschaftler, Geisteshistoriker und allgemein an Politik und Geschichte interessierte Leser.