Bewertung:

In den Rezensionen zu Diane McGuinness' Buch wird die gründliche Analyse des Leseunterrichts hervorgehoben, die sich insbesondere an Eltern und Pädagogen richtet, die sich für die Wissenschaft des Lesens interessieren. Sie betont wirksame Lehrstrategien, insbesondere die Phonetik, und kritisiert moderne pädagogische Ansätze. Während das Buch für seinen aufschlussreichen Inhalt und seine Zugänglichkeit gelobt wird, bemängeln einige Leser seine technische Natur und Dichte.
Vorteile:⬤ Umfassende und gut begründete Darstellung des Leseunterrichts.
⬤ Klar erläuterte Konzepte, die sowohl für ein Fachpublikum als auch für Laien verständlich sind.
⬤ Starke Unterstützung von evidenzbasierten Ansätzen, insbesondere der synthetischen Phonetik.
⬤ Nützliche Erkenntnisse für den Leseunterricht in verschiedenen Sprachen.
⬤ Regt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit modernen Lehrmethoden an.
⬤ Einige könnten die technische Natur des Buches und die umfangreiche Forschung als Herausforderung empfinden.
⬤ Gelegentlich dicht, was es für manche zu einer schweren Lektüre machen könnte.
⬤ Überschneidungen mit anderen Werken des Autors, was zu Redundanz führen kann.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Early Reading Instruction: What Science Really Tells Us about How to Teach Reading
Early Reading Instruction ist eine umfassende Analyse der Forschungsergebnisse von frühen Schriftsystemen bis hin zu Computermodellen des Lesens. In diesem Buch bietet Diane McGuinness eine innovative Lösung für den "Lesekrieg" - die jahrhundertealte Debatte über die Wirksamkeit von Phonetik (lautbasierten) gegenüber Ganzwortmethoden (sinnbasierten). Sie hat einen Prototyp entwickelt - eine Reihe von Elementen, die für den Erfolg einer Lesemethode entscheidend sind.
McGuinness zeigt, dass ausnahmslos alle Schriftsysteme auf einer Lauteinheit in der Sprache beruhen. Diese Tatsache und andere Erkenntnisse von Paläographen bilden die Grundlage für den Prototyp. Andere Elemente des Prototyps beruhen auf modernen Forschungsergebnissen. So zeigen zum Beispiel Beobachtungsstudien im Klassenzimmer, dass die Zeit, die für drei Aktivitäten aufgewendet wird, den Leseerfolg stark vorhersagt: das Erlernen von Phonem-Symbol-Korrespondenzen, das Üben der Mischung und Segmentierung von Phonemen in Wörtern und das Abschreiben von Wörtern, Phrasen und Sätzen. Die meisten so genannten Lese- und Schreibaktivitäten haben keinen Effekt, und einige, wie das Auswendiglernen von Wörtern, haben einen stark negativen Effekt.
Das National Reading Panel (2000) fasste die Forschungsergebnisse zu Lesemethoden zusammen, nachdem es Tausende von Studien aussortiert hatte, die nicht den wissenschaftlichen Mindeststandards entsprachen. In einer eingehenden Analyse dieser Erkenntnisse zeigt McGuinness, dass die erfolgreichsten Methoden (Kinder, die ein Jahr oder mehr über der Altersnorm lesen) alle Elemente des Prototyps enthalten. Schließlich argumentiert sie, dass es keinen Sinn macht, diese Forschungslinie fortzusetzen, da sich phonetische Methoden in Studien, die bis in die 1960er Jahre zurückreichen, durchweg als besser erwiesen haben als Ganzwortmethoden. Die dringlichste Frage für die künftige Forschung ist, wie man die wirksamsten Phonetik-Programme in die Klassenzimmer bringen kann.