Bewertung:

Das Buch ist eine hochgelobte Einführung in den Reformationskommentar, die Schriftauslegungen verschiedener reformatorischer Denker zusammenstellt, wobei der Schwerpunkt auf dem Galater- und Epheserbrief liegt. Rezensenten loben die aufschlussreiche und zugängliche Darstellung historischer theologischer Perspektiven, die ein tieferes Verständnis des reformatorischen Denkens und seiner heutigen Relevanz fördert.
Vorteile:⬤ Große Vielfalt an Reformatoren und deren Auslegungen der Heiligen Schrift.
⬤ Leicht verständliches Format mit wertvollem Kontext und historischem Hintergrund.
⬤ Bereicherung der Bibelauslegung durch die Auseinandersetzung mit den Gedanken der Autoren der Reformationszeit.
⬤ Kombiniert bekannte und weniger bekannte Kommentatoren und bietet so eine umfassende Sichtweise.
⬤ Engagierte Schreibweise, die wissenschaftliche Forschung mit zugänglichem Inhalt ergänzt, so dass es für Pastoren und Laien gleichermaßen nützlich ist.
⬤ Einige Leser könnten den Inhalt aufgrund der Tiefe und des tiefgründigen Charakters der Kommentare als langsam zu lesen empfinden.
⬤ Es fehlt die moderne formkritische oder textliche Analyse, die in zeitgenössischen Kommentaren vorhanden sein kann.
⬤ Beschränkt sich in diesem ersten Band auf die Auslegung des Galater- und Epheserbriefes und geht möglicherweise nicht auf andere biblische Texte ein.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Galatians, Ephesians: NT Volume 10
Das Evangelium der Rechtfertigung allein durch den Glauben wurde von den Reformatoren in den Briefen des Neuen Testaments neu entdeckt: in den Briefen an die Galater und an die Epheser. Im Epizentrum der exegetischen Revolution, die das Zeitalter der Reformation erschütterte, stand der Brief des Paulus an die Galater.
Luther, Calvin, Bullinger und viele andere sahen darin das wahre Evangelium des Paulus, das eine Situation erhellte, die mit ihrer eigenen Zeit vergleichbar war: das Eindringen von Irrlehrern und Abtrünnigen in die wahre Lehre von der Erlösung aus Gnade durch den Glauben. Im Epheserbrief konzentrierten sich die Reformatoren auf das, was sie als den Höhepunkt der paulinischen Vision des Heils in Christus verstanden. Die Reformatoren fanden ihre Quelle jenseits der Zeit in der auserwählten Liebe Gottes und verbreiteten die Botschaft des Briefes als zeitliche Hoffnung für Christen, die unter dem Druck der Verfolgung leben.
Für die Reformatoren waren diese Briefe lebendige Kapselversionen des Paulusbriefes an die Römer, Kurzdarstellungen der theologischen Vision des berühmten Apostels. Diese Briefe, die in den Kommentaren und Predigten dieses Bandes untersucht und erläutert werden, wurden zum Atem in der Lunge der reformatorischen Bewegungen.
Die Bandbreite der Kommentare zum Galater- und Epheserbrief reicht von lateinischen, deutschen, französischen, niederländischen und englischen Autoren aus verschiedenen Strömungen der protestantischen Bewegung. Besonders hilfreich in diesem Band ist Gerald Brays redaktionelle Darstellung der Entwicklung der Spannungen unter den Reformatoren.
Die Galater- und Epheserbriefe erschließen einen Schatz alter Weisheit, der es diesen treuen Zeugen der Reformation ermöglicht, mit Eloquenz und intellektuellem Scharfsinn zur heutigen Kirche zu sprechen.